Betacarotin - Wissenswertes für eine bewusste Ernährung

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Betacarotin ist ein Provitamin. Die chemische Verbindung kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten natürlich vor und wird Lebensmitteln zugesetzt, um sie gelb, orange oder rot erscheinen zu lassen. Das Provitamin ist fettlöslich und wird in Verbindung mit Öl vom menschlichen Körper aufgenommen und in Vitamin A umgewandelt. Dieses Vitamin wirkt entzündungshemmend, soll Herz- und Krebserkrankungen vorbeugen und außerdem gut für die Augen sein. Als Nahrungsergänzungsmittel steht es auch hochdosiert zur Verfügung für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, auf natürlichem Weg ausreichend Vitamin A zu sich zu nehmen. In der ganzheitlichen Medizin wird Betacarotin im Rahmen der Ernährungsberatung viel beachtet. Vorbeugend soll es gegen Alzheimer und verschiedene Muskelerkrankungen wirken.

Natürliche Vorkommen versus künstliche Zusätze

Es ist nicht immer so einfach mit den Vitaminen. Wer zu wenig davon hat, lebt genauso schlecht wie der*diejenige, der*die zufiel davon hat. Den alltäglichen Bedarf an Vitaminen kann man eigentlich (auch im Falle von Betacarotin beziehungsweise Vitamin A) mit ein paar Portionen Obst oder Gemüse abdecken. Das funktioniert aber nur, solange der Körper das Vitamin gut verstoffwechselt und keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen. Genau da setzen die sogenannten Nahrungsergänzungsmittel an, in denen Betacarotin aus dem Chemielabor enthalten ist. Meist ist die Dosis so hoch, dass eine einzelne Pille oder Tablette am Tag ausreicht. Wer in der Situation ist, auf diese Form der Vitamine zurückgreifen zu müssen, sollte sich über die Nebenwirkungen im Klaren sein - nicht immer sind sie auf der Packung aufgeführt. Nahrungsergänzungsmittel sind wie Medikamente eigentlich nur nach Rücksprache mit einem vertrauenswürdigen Arzt einzunehmen. Und da ist auch das zweite Problem anzusiedeln: Da viele Nahrungsmittel heute nicht mehr naturbelassen verzehrt werden, sondern hochgradig verarbeitet sind, befindet sich tagtäglich eine ganze Menge Betacarotin auf dem Speise- beziehungsweise Getränkeplan. Betacarotin ist in Fruchtsaftgetränken, damit sie orange aussehen. In der Tomatensoße und im Ketchup sorgt es für rote Farbe, und der Gouda wird damit schön gelb. Mengenangaben fehlen in den meisten Fällen, so dass man sich eigentlich nie sicher sein kann, wie viel von dem Provitamin man eigentlich zu sich nimmt.

Natürlich in Obst und Gemüse

Nicht alle Obst- und Gemüsesorten enthalten Betacarotin. Aber in Aprikosen, Möhren, Paprika und Kürbis, Spinat und Chicorée ist eine ganze Menge davon enthalten. Grünkohl und Wirsing haben je 100 g sogar mehr als 8 mg Betacarotin, und Spuren finden sich in Buschbohnen, Zucchini, Brokkoli, Eisbergsalat, Tomaten und Petersilie. Für die Aufnahme im Körper ist es wichtig, dass mit der Obst- oder Gemüsemahlzeit unbedingt auch etwas Öl oder Fett aufgenommen wird. Insofern haben die Käseraspeln im Salat, der angebratene Speck in Bohnen und Tomatensoße und ähnliche Verfeinerungen durchaus ihre Daseinsberechtigung und sollten nicht als kaloriensparende Maßnahme ganz weggelassen werden. Aus zerkleinertem Obst und Gemüse kann das Vitamin ebenfalls besser aufgenommen werden, gründliches Kauen lohnt also. Interessant ist auch, dass Ernährungswissenschaftler*innen im Moment davon ausgehen, dass Carotinoide (also Betacarotin und ähnliche Verbindungen) sich in der Aufnahme erstens gegenseitig behindern und zweitens auch unter optimalen Bedingungen zu maximal 50 bis 70 % aufgenommen werden.

Weniger Betacarotin aufgrund von Sucht

Warum genau der Körper Betacarotin immer nur anteilig verstoffwechselt und nie vollständig aus dem Nahrungsangebot aufnimmt, ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass der Konsum von Alkohol und das Rauchen die Aufnahme des Provitamins stark hemmen. Betacarotin als Nahrungsergänzungsmittel ist also für Raucher und Menschen, die öfter trinken, vielleicht interessant. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit wird allerdings von einer zusätzlichen Einnahme von Betacarotin abgeraten. Und auch in der Krebstherapie hat das Provitamin nicht viel zu suchen: Betacarotin ist erwiesenermaßen kein Heilmittel gegen Krebs. Allerdings kann eine lebenslange ausreichende Versorgung mit dem Provitamin Krebserkrankungen vorbeugen, sie hinauszögern oder sogar verhindern. Denn Betacarotin hilft dem Körper, die an der Entstehung von Krebs beteiligten Freien Radikalen einzufangen und unschädlich zu machen. Paradoxerweise deuten verschiedene Studien und Versuchsreihen darauf hin, dass die Einnahme hochdosierter Betacarotin-Präparate genau das Gegenteil bewirken könnten und eher ein Krebsrisiko bergen. Es scheint, als sei hier die richtige Menge ausschlaggebend.

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