Hinweis: Wir haben 13 Elektro-Akustik Gitarren für Sie recherchiert.
Für Musiker war die Verstärkung einer akustischen Gitarre auf der Bühne lange Zeit mit Problemen verbunden. Mikrofone schränkten die Bewegungsfreiheit ein und erzeugten schnell unangenehme Rückkopplungen, während Pick-ups von Gitarren zu einem unnatürlichen Klangergebnis führten.
Die erste Firma die statt Pick-ups sogenannte Transducer verwendete war Ovation. Transducer sind Energieumwandler. Bei elektroakustischen Gitarren werden in einen Tonabnehmer am Steg Kristalle integriert. Diese wandeln die Schwingungen der Saiten und der Decke in ein Signal um. Ein kleiner Vorverstärker verstärkt das Signal, dass über einen Ausgang an den Verstärker oder ein Aufnahmegerät weitergeleitet wird.
Während bei einer Magnetspule eines Tonabnehmers nur die Schwingungen der Saiten im Magnetfeld das Signal erzeugen, reagieren piezoelektrische Tonabnehmer auf mechanische Bewegungen von Saiten und Decke. Dadurch entsteht ein Klang mit akustischem Charakter. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass piezoelektrische Tonabnehmer sich auch für die Verstärkung akustischer Gitarren mit Nylonsaiten eignen.
Je nach Instrument, Bauart und gewünschtem Klang werden die Vorverstärker mit verschiedenen Features ausgestattet. Bei vollakustischen Instrumenten mit Piezoelektrischem Tonabnehmer besteht lediglich die Möglichkeit, Ton und Volumen zu regeln. Das Ziel ist ein möglichst authentischer Akustischer Klang auf der Bühne. Um das Tonspektrum dem gewünschten Klang besser anpassen zu können, verfügen viele Vorverstärker über einen Equalizer, mit dem sich bestimmte Frequenzbereiche anheben, bzw. absenken lassen.
Einige Modelle verfügen außerdem über einen Notch-Filter. Mit ihm lassen sich definierte Frequenzen mit einem dünnen und tiefen Schnitt vollständig entfernen, um so zum Beispiel Feedbacks oder Brummen vollständig zu entfernen. Einige Vorverstärker sind auch mit einem Chorus-Effekt ausgestattet. Er erzeugt parallel zum Ausgangssignal ein zeitverzögertes Zweitsignal. Das führt zu gewollten periodischen Tonhöhenschwankungen, die an den Klang einer 12-saitigen Gitarre erinnern. Ein ebenso beliebtes Feature ist das eingebaute Stimmgerät.
Wer eine elektroakustische Gitarre kaufen möchte, sollte sich aber in erster Linie am Klang des Instruments und des Tonabnehmers orientieren, da sich Effekte auch nachträglich mit externen Geräten zuschalten lassen. Vereinfacht gesagt gibt es elektroakustische Gitarren, die sich auch unverstärkt spielen lassen und lediglich für die Bühne mit einem Tonabnehmer ausgestattet wurden. Sie besitzen einen sehr natürlichen Klang meistens auch ein Abnahmesystem, das diesen Klang wieder gibt. Um zu verhindern, dass solche Gitarren bei hohen Lautstärken ein Feedback erzeugen, kann das Schallloch mit einer Gummiabdeckung verschlossen werden.
Außerdem gibt es elektroakustische Gitarren, die vorwiegend für den Einsatz mit Verstärker oder P. A. konzipiert sind. Sie haben meist einen dünnen oder massiven Korpus, der einen Einsatz der Gitarren bei großen Lautstärken ermöglicht, ohne dass es zu einem Feedback kommt. Akustisch klingen diese Instrumente meist etwas steril und sind wegen des geringen Korpusvolumens leiser, als vollakustische Instrumente.
Die Firma Ovation entwickelte Gitarren, deren Korpus aus einem abgerundeten Fieberglasbecken besteht. Das verhindert Rückkopplungen ganz und garantiert, dass das Signal ausschließlich durch die Eigenschwingung der Decke und der Saiten erzeugt wird.
Es empfiehlt sich also eine elektroakustische Gitarre immer zusammen mit einem geeigneten Verstärker zu testen, um sicher zu stellen, dass der Klang den eigenen Vorstellungen entspricht und zum Musikstil passt. Heute gibt es Verstärker, die speziell für die Verstärkung akustischer Gitarren entwickelt wurden. Sie verfügen über ein sehr klares Signal und können auch bei hohen Lautstärken nicht übersteuern.
Abgesehen von Konzertgitarren und Flamencogitarren, bei denen der Klang von einem Mikrophon übertragen wird, verfügen heute sehr viele Gitarren über einen Piezoelektrischen Abnehmer, weil dieser oft zur Grundausstattung gehört. Fast jeder Gitarrentyp kann mit einem solchen Umwandler ausgestattet werden: Folk- und Westerngitarren, Resonatorgitarren, Flamencogitarren, klassische Gitarren und Hybridinstrumente.
Einsteigermodelle sind bereits ab ca. 120 Euro zu haben. Gute Instrumente kosten zwischen 400 und 800 Euro, während exklusive Modelle durchaus 4000 bis 5000 Euro kosten können. Günstige Instrumente kommen heute meist aus China oder Korea, während teure Markeninstrumente traditioneller Hersteller in den USA und in Europa hergestellt werden.
Wie bei jeder akustischen Gitarre sind neben dem Abnahmesystem, die verwendeten Hölzer, die Verarbeitung, die Spielbarkeit und der Klang maßgebliche Kriterien, die beim Kauf beachtet werden sollten. Es ist möglich, eine Gitarre auch nachträglich mit einem piezoelektrischen Tonabnehmer auszustatten. Je nach System und Gitarrentyp kann der Einbau selbst oder von einem Fachmann vorgenommen werden.