Entlötpumpe Ratgeber - Wichtige Tipps für die richtige Wahl

Unsere Wahl: goobay 51204 Entlötpumpe

Für Elektroniker und Bastler ist eine Entlötpumpe unverzichtbar, wenn einzelne Bauelemente von Leiterplatten gelöst werden müssen. Je nach Verwendungszweck sind sie in mechanischer oder elektronischer Ausführung erhältlich. Beide Modelle eignen sich gleichermaßen für das Absaugen von Lötzinn, Unterschiede gibt es jedoch in Handlichkeit und Saugleistung, vor allem im Dauerbetrieb.

Mechanische Entlötpumpen

Alle manuellen Entlötpumpen besitzen eine hitzebeständige Kunststoffspitze, zum Beispiel aus Teflon, an der das Lötzinn nicht haften bleibt. Sie bestehen aus einem Zylinder mit eingelassenem Kolben, der mittels Schraubfeder gespannt und ausgelöst wird. Beim Drücken eines Knopfes wird die Feder gelöst und sorgt für einen Unterdruck, der das flüssige Lötzinn aufsaugt. Das angesammelte Lot erkaltet im Zylinder und wird dort aufbewahrt. Beim erneuten Spannen der Feder fallen die Reste heraus. Mechanische Entlötpumpen sind günstig und für den Hobbyelektroniker gut geeignet. Dennoch sind einige Punkte zu beachten. Billige Entlötpumpen müssen meist öfter gereinigt und neu gefettet werden, die Federn halten nicht allzu lange und nicht alle Lötstellen werden restlos vom Lötzinn befreit. Solche einfachen Pumpen sind meist schon unter 2EUR erhältlich, zum Beispiel die Wentronic Entlötpumpe oder günstige Modelle von Silverline. Sie sind groß, liegen gut in der Hand und die Öffnung der Spitze ist groß genug, um auch dicke Lötstellen vom Lötzinn zu befreien.
Nachteile der großen Pumpen sind im Dauereinsatz erkennbar: sie lassen sich nur schwer spannen und nicht immer problemlos mit einer Hand bedienen. Wer viele Lötstellen zu entzinnen hat, stößt schnell an Grenzen.
Kleinere und handlichere Pumpen sind zwar teurer, zeigen aber ihre Vorteile von Anfang an. Oft lassen sie sich mit einer Hand bedienen und ebenfalls einhändig in den Aschenbecher entleeren. Das ständige aus der Hand legen des Lötkolbens während des Spannvorgangs entfällt - ein schnelleres Arbeiten ist garantiert. Meist bestehen sie aus hochwertigeren Materialien und müssen dadurch seltener gereinigt werden. Oft ist auch die Spitze feiner und ermöglicht so ein präziseres Entlöten auf eng bestückten Leiterplatten. Bewährt hat sich das Modell ERSA 0VACX, die sich nicht nur durch ihre ergonomische Form und Saugleistung auszeichnet, sondern auch noch einfacher zu reinigen ist als andere Modelle.

Elektrische Entlötpumpen

Im professionellen Bereich werden elektrisch betriebene Entlötpumpen eingesetzt. Bei diesen Geräten besteht die Entlötspitze meist aus Metall, sie überträgt Wärme an die Lotstelle. Das erwärmte Lot wird ebenfalls mittels Unterdruck-Saugfunktion von der Lötstelle entfernt. Die Pumpe wird hierzu an einer Vakuumversorgung angeschlossen oder der Unterdruck wird mittels Vakuumpumpe erzeugt. Das Auslösen funktioniert hier mittels Handtaster oder Fußpedal.
Dabei sind elektrische Pumpen gar nicht so teuer wie man glauben möchte. Günstige Geräte kosten nur etwa so viel wie eine teure mechanische Pumpe. Hochpreisige Modelle wie die elektrische Vakuumpumpe von Gowe eignen sich unter anderem zum Entlöten von sehr feinen Teilen wie Mikrochips oder eng gelöteten Platinen, auf denen sehr viele Lötstellen vorhanden sind. Der Einsatz garantiert ein sauberes Arbeiten sowie schnelles Vorankommen ohne den Lötkolben aus der Hand legen zu müssen. Auch kombinierte Löt- Entlötstationen stellen eine gute Alternative dar, weil das Heizgerät nicht doppelt angeschafft werden muss.
Bei der Nutzung von elektrischen Pumpen mit Temperaturregelung ist darauf zu achten, auf welche Temperatur vorgeheizt wird, denn empfindliche Bauelemente können durch die Hitze beschädigt werden.

Reinigung der Entlötpumpe

Manuell betriebene Entlötpumpen nehmen das flüssige Lötzinn in den Zylinder auf und nach Abkühlen fällt das Material beim Spannen aus der Öffnung heraus. Je nach Qualität verstopft mit der Zeit die Öffnung und die Pumpe muss auseinandergebaut und von Resten befreit werden. Bei billigen Modellen kann das während einer Entlötaktion sogar öfter vorkommen. Das ist nervig und kostet unnötig Zeit, weshalb sich die Anschaffung einer teureren Pumpe durchaus lohnt, zum Beispiel das Modell Edsyn Soldapult Deluxe, die sogar antistatisch wirkt. Oder man schafft sich mehrere Entlötpumpen gleichzeitig an und reinigt alle nach der Verwendung.
Elektrische Pumpen nehmen meist viel mehr Lötzinn auf, bevor sie gereinigt werden müssen. Das erleichtert vor allem dann die Arbeit, wenn sehr viele Lötstellen entzinnt werden sollen. Elektrische Geräte enthalten einen Lötzinnbehälter, der nur von Zeit zu Zeit geleert werden muss. Die Spitze verstopft nicht und nur selten muss ein Filter getauscht werden. Der Einsatz lohnt sich also vor allem für Viellöter.

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