Glucosamin Ratgeber & Vergleich 2023

Glucosamin Ratgeber

Abbildung: Chondroitin von NUTRALIE

Eigenschaften und Nutzen von Glucosamin

Glucosamin ist ein Aminosäurezucker, der ein Derivat, bzw. Abkömmling des Traubenzuckers. Dabei ist am Grundgerüst der D-Glucose die -OH Gruppe am C2 Kohlenstoffatom gehen eine -NH2 Aminogruppe ausgetauscht. Dieser Aminozucker wird im Körper hergestellt und kommt in größeren Mengen im menschlicken Körper vor, wobei es vor allem in den Gelenken zu finden ist. Hier ist es im Knorpel, in der Gelenkflüssigkeit und darüber hinaus auch im Bindegewebe zu finden. Im Körper wird es aus der Aminosäure Glutamin und aus Fructose-6-phosphat synthetisiert. Da Glucosamin hauptsächlich aus alltäglichen Inhaltsstoffen aus der Nahrung im Körper hergestellt wird, handelt es sich um den angebotenen Produkten um Nahrungsergänzungsmittel. Dem Stoff wird eine lindernde Wirkung bei Gelenkschmerzen und bei Arthrose nachgesagt. Da eine tatsächliche Heilwirkung für die meisten Behauptungen nicht belegt ist, darf der Stoff in diesen Fällen nicht als Medikament bezeichnet werden. Trotzdem bildet Glucosamin eine Besonderheit und ist beides: Nahrungsergänzungsmittel und Medikament.

Behauptungen zur Wirksamkeit

Da Glucosamin trotz des Synthesewegs über eine Fructoseverbindung vom Körper aufgenommen werden kann und dort auch in den Stoffwechsel einfließt, ist es, im Gegensatz zu vielen anderen Nahrungsergänzungsmitteln, tatsächlich ein physiologisch wirksamer Stoff. Bei der Vermarktung als Nahrungsergänzungsmitteln wird oftmals suggeriert, dass Glucosamin in den Knorpel und in die Knorpelflüssigkeit eingelagert werden würde und dadurch hilft den Knorpel zu schützen, eventuell sogar wieder aufzubauen und somit die Gesundheit der Gelenke zu verbessern. Für diese Behauptungen gibt es im Allgemeinen keine ausreichenden Belege. Aus diesen Gründen ist Glucosamin in nahezu allen Produkten als Nahrungsergänzungsmittel anzusehen. Für die Vermarktung von Nahrungergänzungsmitteln gelten in Deutschland sehr strenge Regeln, wodurch es unzulässig wird Behauptungen über eine mögliche Heilwirkung zu äußern. An solchen Aussagen lässt sich immer die Seriosität eines Anbieters erkennen. Lediglich wenige Präparate unter unterschiedlichen Markennamen sind tatsächlich als Medikament zugelassen und dürfen dann auch mit einer medizinisch belegten Heilwirkung beworben werden.

Belege für die Wirksamkeit

In der Vergangenheit wurden bereits einige Studien durchgeführt, die mit wissenschaftlich einwandfreien Methoden die Wirksamkeit von Glucosamin überprüfen sollten. Solche Blindstudien und Doppelblindstudien, bei denen die Patienten zusätzlich nach dem Zufallsprinzip mit Glucosamin oder einem Placebo versorgt werden, sind die beste Möglichkeit um die Wirksamkeit eines Stoffes zu untersuchen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. In mehreren Studien kamen die Wissenschaftler zu unterschiedlichen Ergebnissen. Diese Tatsache sollte unbedingt bei der Einnahme bedacht werden, insbesondere wenn diese in Form eines Nahrungsergänzungsmittel in Eigenverantwortung durchgeführt wird. Die meisten Studien konnten die Behauptung, Glucosamin würde Gelenkschmerzen verringern, nicht bestätigen. Lediglich eine von vier größeren Studien hatte eine schmerzlindernde Wirkung zum Ergebnis, was jedoch etwas zweifelhaft ist, da zwar mit unterschiedlichen Konzentrationen gearbeitet wurde, jedoch alle Personengruppen ähnlich gute Verbesserungen zeigten. Deshalb sollte von einer schmerzlindernden Wirkung auf die Gelenke nicht gehofft werden! Die Resultate in Hinblick auf Beschwerden im Zusammenhang mit Arthrose zeigten etwas deutlichere Belege für eine medizinische Wirksamkeit. In allen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Besserung auftritt. Trotzdem gibt es auch hier unterschiedlich aussagekräftige Versuchsergebnisse. Im Schnitt zeigt sich eine umso deutlichere Wirkung von Glucosamin, je schwerer die arthrosebedingten Beschwerden sind. Diese Ergebnisse reichen einerseits für eine Zulassung als Medikament, andererseits zeigen sie jedoch auch, dass mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Mangelernährung vorliegen musste, da Glucosamin unter normalen Umständen in ausreichender Menge im Körper hergestellt werden kann.

Nebenwirkungen

Da Glucosamin aus der Nahrung im Körper selbst hergestellt werden kann, besteht in der Redel ein ausreichend wirksamer Mechanismus um die Konzentration zu regulieren. Dies macht eine Überdosierung nur schwer möglich. Es wird eine tägliche maximale Menge von 1250 mg bzw. 1,25 Gramm empfohlen und zeigt dann auch keine bekannten Nebenwirkungen. Es sollte beachtet werden, dass es keine Erfahrungen gibt, ob Nebenwirkungen bei Kindern auftreten können. Dies bezieht sich gleichermaßen auf Ungeborene, Babys bis hin zu Jugendlichen. Auch über die Weitergabe von Glucosamin über die Muttermilch ist nichts bekannt. Aus diesen Gründen sollte eine Selbstmedikation mit Glucosamin als Nahrungsergänzungsmittel unterbleiben. Ein zusätzliches Problem betrifft die Mengen in den Präparaten. Diese sind bei Medikamenten geregelt, übersteigen in Produkten, die als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind, teilweise die empfohlene Tagesdosis. Da Glucosamin industriell meistens aus Krebstieren gewonnen wird, können allergische Reaktionen auftreten.