Hinweis: Wir haben 13 Goji-Beeren für Sie recherchiert.
Die Frucht der Jugend, der Kraft und der Schönheit: bei Goji klingt nicht nur der Name exotisch. Tatsächlich sind Goji-Beeren aber schon lange auch in Europa bekannt. Nur heißt das angebliche Powerfood hier anders: Gemeiner Bocksdorn. Andere Namen sind zum Beispiel Teufels- oder Hexenzwirn, sowie Wolfsbeere. Ihren Siegeszug durch die europäische Gesundheitsbranche traten die kleinen roten Beeren allerdings von Asien aus an. Und ob die Früchte wirklich zum Superfood taugen, ist strittig.
In der chinesischen Medizin kennt und schätzt man seit Jahrhunderten die Heilkraft der Goji-Beeren. In Europa hingegen wurde die Pflanze 1753 das erste Mal verzeichnet, und zwar vom berühmten schwedischen Naturforscher Carl von Linné. Der verpasste dem Gewächs seinen bis heute gültigen lateinischen Namen: Lycium barbarum. Allerdings brauchte es hier noch an die 200 Jahre, bis die Goji-Beeren zu dem wurden, als was sie heute oft gehandelt werden: Eine Wunderbeere mit angeblich außergewöhnlicher Kraft. Erst, als sich auch in Deutschland immer mehr Menschen für Traditionelle Chinesische Medizin interessierten, kam es verstärkt zu einer Rückbesinnung auf natürliche Heilmittel. Dadurch gerieten die Goji-Beeren auch in Europa verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses - unterstützt durch einen gewissen Exotikfaktor.
Heute werden Goji-Beeren in allen Formen verkauft, vor allem natürlich getrocknet, aber auch als Pulver in Kapseln. Ähnlich wie Kartoffeln oder Tomaten gehört Bocksdorn zu den Nachtschattengewächsen. Die Beeren werden zumeist aus China importiert, wo es ganze Plantagen gibt und neben den Beeren auch die Wurzeln dieser Pflanze Verwendung finden. Mit etwas Glück kann man sie aber auch selbst ernten: Sie hängen an einem bis zu vier Meter hohen Baum mit Stacheln. Die Beeren selbst sind leuchtend rot, etwa wie Hagebutte. Sie kommen in Deutschland vor allem im Osten vor, verwildert an Mauern und Zäunen. Auch in Mittel und Südeuropa ist Bocksdorn heimisch, ob er allerdings eingeschleppt wurde, ist umstritten. Sicher ist nur: Am weitesten verbreitet ist er tatsächlich in China, und da besonders im Westen: in der Inneren Mongolei, sowie in den Provinzen Ningxia, Gansu und Qinghai.
Was ist nun also dran am Superfood? Das kommt ganz darauf an, was man darunter versteht. Die Versprechungen sind vollmundig: Goji-Beeren hätten "enorm hohe" Nähr- und Vitalstoffwerte aufzuweisen. Sie helfen gegen chronische Entzündungen und bauen die Darmflora auf. Ambitionierte Sportler erhöhen damit ihre Muskelmasse und der viel beschäftigte Manager baut Stress damit ab. Angeblich helfen sie sogar gegen Krebs. Wäre das so, dann wären die Beeren wohl noch viel berühmter, als sie ohnehin schon sind. Unzweifelhaft aber haben sie einen hohen Anteil an heilsamen Wirkstoffen - wie viele andere Früchte auch: Betain und Carotin spenden sie ebenso wie Vitamin C oder auch Linolsäure. Schon die alten Chinesen schätzten Goji-Beeren wegen ihrer Kräftigungswirkung für Leber und Nieren, wegen ihrer Förderung der Durchblutung und zur Stärkung der Lunge bei zehrendem Husten.
Was so viel kann, weckt natürlich die Neugier der Forscher. In Studien wurde herausgefunden, dass die Beeren tatsächlich bestimmte Heilwirkungen haben: Bei grünem Star beispielsweise kann Goji vor der Zerstörung des Augennervs schützen. Die Betonung liegt hier allerdings auf dem Wort "kann". Und weil Goji-Beeren viele Polysaccharide enthalten, haben die Beeren auch einen stärkenden Einfluss auf das Immunsystem. Eine Annahme hingegen ist noch umstritten: dass nämlich die Beeren besonders gut darin seien, freie Radikale im Körper zu bekämpfen. Zwar gibt es Studien, die das belegen sollen. Es gibt aber auch die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. Und die kommt derzeit noch zu dem Schluss, dies könne nicht nachgewiesen werden. Sollte sich das je ändern, wird es die EU im "Register of nutrition and health claims made on foods" bekannt geben - dieses Verzeichnis ist für jeden online einsehbar, Stichwort: Lycium barbarum. Überhaupt gibt es wohl keine Pflanze, die mehr kann als alle anderen - oder gar eine Wunderfrucht ist. Wer von der über tausendjährigen Erfahrung der alten Chinesen profitieren will, der kann die Goji-Beeren natürlich unterstützend einnehmen. Doch nur, wer sich gesund und vor allem vielseitig ernährt, kann sicher sein, alle für den Körper notwendigen Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen.