Guano Dünger Ratgeber & Vergleich 2021

Guano Dünger Ratgeber

Abbildung: Blumendünger von Compo

Guano ist organisch, er wird nachhaltig und ohne schädigende Eingriffe in die Natur produziert. Das macht ihn zu einem geeigneten Dünger für den Hobbygärtner und gewerblichen Anbau. Erhältlich ist der wertvolle Vogelkot in verschiedenen Handelformen, pur oder kombiniert mit Mineraldünger.

Vom Vogelkot zum Gartendünger

Wann die wachstumsfördernde Wirkung der Seevogelexkremente zum ersten Mal erkannt wurde, lässt sich nicht genau sagen. Überlieferungen deuten auf das 12. Jahrhundert hin. Andere Zurechnungen datieren deutlich früher, sogar das 4. Jahrhundert wird angenommen. Ausgeschlossen werden kann dies nicht. Das Wort Guano für Mist, Dung stammt aus dem Quechua, einer Sprachgruppe, die in den südamerikanischen Anden verbreitet ist und auf die Inkazeit zurückgeht. Die spanische Sprache hat diese Bezeichnung adaptiert und so gelangte sie zu uns. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Naturdünger zu einem wichtigen Handelsgut in Europa.
 
Neben Bolivien, Chile und Peru sind nun Westafrika und die pazifischen Inseln Hauptlieferanten. Die Hinterlassenschaften von Kormoranen und Pinguinen, aber auch von Fledermäusen, ergeben durch Reaktion auf den felsigen Untergrund mit der Zeit ein trockenes Gemisch. Die düngende Wirkung entsteht durch verschiedene Phosphate, durch Apatite und Nitrate.

Düngen im Kreislauf der Natur

Durch die Vogelscharen entstehen auf den Kalksteinen der Felsküsten meterhohe Guanoschichten. Unter nicht einfachen Bedingungen wird diese Masse nach wie vor von Hand abgebaut. Guano riecht intensiv bis stechend, je nachdem, von welchen Tieren der Kot gewonnen wird. Neben den Seevögeln und den Fledermäusen kommen auch Robben als Lieferanten in Betracht.
 
Im Handel kennt man Guano als Flüssigdünger, als Pulver oder Granulat oder gepresst als Düngestäbchen. Die im Dünger enthaltenen Nährstoffe setzen sich langsam frei und sorgen für lang anhaltende Wirkung. Feste Produkte mit Guano werden in den Boden eingearbeitet, danach wird ausgiebig gewässert. Flüssige Gaben gießt man nach Packungsanweisung verdünnt auf die noch feuchte Erde. Guano sollte nicht häufiger und nicht konzentrierter als angegeben ausgebracht werden. Viel hilft hier nicht viel, sondern könnte die Wurzeln empfindlicher Gewächse schädigen.

Was kann Guano?

Angegeben werden die Inhaltsstoffe bei Guano wie bei jedem anderen Dünger auch in NPK = Stickstoff, Phosphor und Kalium. Je nach Sorte erhält man einen stickstoffbetonten oder einen phosphatbetonten Dünger. Der Kaliumwert ist immer niedrig. Stickstoff ist für den Aufbau der Pflanze wichtig. Ohne ihn entstehen weder neue Pflanzentriebe noch Blüten, folglich auch keine Früchte. Phosphor sorgt für funktionierende Zellen. Er ist für die Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen wichtig und sorgt für ein gesundes Wachstum der Wurzeln. Er fördert den Ansatz von Blüten und Früchten und ermöglicht die Fruchtreife. Ohne eine ausreichende Kaliumversorgung kann eine Pflanze kein Wasser transportieren. Kalium ist deshalb wichtig für die Wasseraufnahme, was sich vor allem bei fruchtenden Pflanzen auswirkt.
 
Als organischer Dünger leistet Guano aber einiges mehr. Aus der Natur entnommen ist er Teil eines natürlichen Kreislaufes. Er kann die Drainage des Bodens verbessern und regt dort lebende Organismen zum Wachstum an. Durch seinen Schwefelanteil beugt er schädlichen Pilzen im Boden vor. Ferner ist Guano in der Lage, Zersetzungsprozesse zu unterstützen, eine leichte Gabe pro 10 cm Kompostmaterial unterstützt die Reifung des Kompostes.

Guano - universal und speziell

Neben reinen Guanoprodukten gibt es im Fachhandel Produkte, die dem jeweiligen Zweck entsprechende kombiniert sein. Für alle Pflanzen eignet sich der Universaldünger. Algenkalk oder Gesteinsmehl sorgen für den Mineralanteil. Ferner sind spezielle Dünger für Rasen und Rosen, für Tomaten, für Nadelgehölze und für Beeren auf dem Markt. Hier werden die natürlichen Inhaltstoffe durch Zusätze wie Magnesium und andere Mineralien ergänzt.
 
Unser Tipp: Guano in fest verschlossenen Behältern lagern. Das erhält die Streufähigkeit und schützt vor unangenehmen Gerüchen.