Hinweis: Wir haben 13 Jethelme für Sie recherchiert.
Für Motorrad- und Mopedfahrer ist der Verkehr keine ungefährliche Sache. Das Zweirad zieht in Unfällen mit Autos meistens den Kürzeren, da es keine Knautschzone, einen größeren toten Winkel und eine schlechtere Bodenhaftung als ein Auto besitzt. Durch die allgemeine Helmpflicht, die seit 1979 in Deutschland besteht, sollen Zweiradfahrer dazu angehalten werden, zumindest das Wichtigste - ihren Kopf - entsprechend zu schützen. Dabei stehen Motorrad- und Mopedfahrer vor der Qual der Wahl, da es viele verschiedene Helmtypen gibt. Zum einen gibt es den Integralhelm, der neben dem Kopf, dem Nacken und dem Stirnbereich auch das Gesicht und das Kinn schützt. Ein aufklappbares Visier liegt dabei vor dem Gesicht. Integralhelme stellen die sicherste Helmart für motorisierte Zweiradfahrer dar, schotten den Fahrer aber stark von außen ab. Vielen Motorradfahrern fehlt es bei dieser Helmart jedoch an einem Freiheitsgefühl, das entsteht, wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst. Als Alternative gibt es sogenannte Braincaps, die nur den oberen Teil des Kopfes oberhalb der Ohren abdecken. Braincaps sind meist sehr dünne Halbschalen, die ohne Visier auf dem Kopf sitzen. Sie gelten für die Helmpflicht je nach Ausführung meistens als Helm, bieten aber kaum Schutz, sollte es zu einem Unfall kommen. Dafür hat der Fahrer bei ihnen jedoch auch das größte Freiheitsgefühl, da sie sehr klein, handlich und leicht sind und dabei wenig abdecken. Einen Kompromiss zwischen Sicherheit und offenem Fahrgefühl stellen Jethelme dar. Sie sind auch als 3/4 -Helme bekannt und bedecken den Nacken-, Kopf- und Stirnbereich, jedoch nicht das Kinn und auch nicht das Gesicht. Manchmal gibt es zusätzliche Visiere, mit denen man das Gesicht vor beißenden Fahrtwind schützen kann, diese sind jedoch optional. Als Kombination zwischen Jet- und Integralhelm gibt es noch Klapphelme, Modularhelme oder Crossoverhelme, die mehr oder weniger variabel zwischen den beiden Helmformen wechseln können.
Im Vergleich zu Integralhelmen ist die nicht geschützte Kinnpartie natürlich ein eindeutiger Nachteil bei Jethelmen. In der Szene wird generell über die Sicherheit des Helmtypus' gestritten und der ADAC rät sogar generell von Jethelmen ab. Fakt ist jedoch, dass man sie mit und ohne ECE-Norm Prüfung bekommen kann, sie also doch einen gewissen Standard an Sicherheit bieten können. ECE steht für Economic Comission for Europe und deren Regelungen sind ein Katalog international vereinbarter Vorschriften für technische Merkmale von Kraftfahrzeugen und dazugehörige Ausrüstungsgegenstände - wie etwa Helme. Die ECE-Norm 22/05 im Speziellen ist eine Prüfungsverordnung Europas und ein Qualitätsmerkmal besonders für Helme. Wenn man auf einen gewissen Standard an Sicherheit nicht verzichten möchte, sollte man also auf das ECE 22/05 Label beim Kauf eines Jethelmes in jedem Fall achten. Meist befindet es sich eingenäht am Kinnriemen oder im Futter. Dabei muss das Etikett übrigens immer mit Klarsichtfolie übernäht sein, damit es Abriebfest ist. Die ECE-Prüfung sorgt übrigens auch dafür, dass man im Falle eines Unfalles auch versicherungstechnisch keine Nachteile bekommt. Mit diesem Label wird versichert, dass der geprüfte Helm gewisse Standards im Bereich der Resistenz der Außenschale gegenüber Chemikalien, der Größe des Sichtfeldes, der Stoßdämpfungswerte (dies wird durch Falltests ermittelt), der Form und Größe der Dämpfungsschale sowie der Größe des Sichtfensters, der Belastbarkeit des Kinnriemens und dessen Verschlusses und der Senkung des Head Injury Criterions (HIC) einhält. Des Weiteren wird vor allem bei kleineren Modellen geprüft, wie leicht sie sich abstreifen lassen, um so zu verhindern, dass der Helm während eines Unfalls einfach vom Kopf rutscht. In der Helmpflicht ist nicht unbedingt ein ECE-Kennzeichen vorgeschrieben, es muss sich lediglich um einen "geeigneten Helm" handeln, der jedoch nicht weiter definiert ist. Mit dem ECE-Etikett fahren Sie jedoch auf Nummer sicher.
Jethelme sind besonders wegen ihres Retro-Looks beliebt. Auf kleinen Motorrollern, Mopeds, Mofas und Scootern wirken große Integralhelme häufig deplatziert, weshalb hier Jethelme besonders gerne genutzt werden. Gerade bei besonders alten Zweirädern, wie etwa einer Simson Schwalbe, ist das moderne Design eines Integralhelmes häufig nicht gewünscht. Bei Chopper- und Cruiser-Fahrern gehört das Aussehen des Helmes nicht zuletzt auch zum Outfit. Ein Jethelm fügt sich hier besser in das Gesamtbild ein.
Variationen finden sich nicht nur in ECE-geprüften und nicht ECE-geprüften Modellen, sondern auch in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen. Der klassische Jethelm hat kein Visier und keinen Kinnschutz, aber manchmal eine kleine, häufig klappbare Sonnenblende oder sogar eine dazugehörige Brille. Visierjethelme haben zusätzlich noch ein Visier angebracht, das entweder nur den Augenbereich oder das ganze Gesicht abdecken kann. Diese Art hat gesteigerten Schutz vor Insekten und Wind, aber immer noch keinen Kinnschutz wie beim Integralhelm. Ein leicht gesteigerter Abriebschutz für das Gesicht ist bei Visierjethelmen auch zu finden. Klapphelme sind Integralhelmen ähnlich, doch bei ihnen lässt sich die Kinnpartie nach Belieben nach oben wegklappen, allerdings nicht abnehmen. Besondere Modularhelme stellen einen weiteren Kompromiss zwischen Jet- und Integralhelm dar, denn hier hat der Besitzer die Möglichkeit, die Kinnpartie komplett abzunehmen und aus einem Integralheim einen Jethelm und umgekehrt zu machen. Mit einem solchen Modularhelm lässt sich vor jeder Fahrt zwischen gesteigerter Sicherheit und Wetterschutz sowie dem luftigen Fahrgefühl abwägen.
- Der Jethelm ist besonders luftig, was ihn im Sommer beliebt macht.
- Er ist auch gut für Brillenträger geeignet - ein enges Visier drückt nicht auf die Brillenbügel.
- Das Aussehen ist besonders, es gehört für viele Biker zum Look.
- Er ist leichter und handlicher als Integralhelme - deshalb wird er gerne als Zweithelm genutzt.
- Er ist sicherer als Braincaps.
- Jethelme sind nach einem Unfall einfacher abzunehmen.
- Durch das fehlende Visier wird weder vor Fahrtwind noch vor Insekten geschützt.
- Deutlich geringerer Schutz durch fehlende Kinnpartie: das Gesicht ist beim Unfall möglicherweise komplett ungeschützt.
- Geringerer Wetterschutz zum Beispiel bei Regen.
Als Fahrer eines motorisierten Zweirades ist in Deutschland und den meisten anderen Ländern das Tragen eines Helmes Pflicht. Da häufig nicht näher definiert ist, was für ein Helm genommen werden kann, gibt es eine große Auswahl für Fahrer. Jethelme sind ein Kompromiss zwischen Aussehen, Sicherheit, Handlichkeit und Wetterschutz. Um keine Probleme mit der Versicherung in Kauf zu nehmen und ein gewisses Maß an Schutz zu garantieren, wird jedoch ausdrücklich empfohlen, auf das ECE 22/05-Prüfetikett zu achten. Dieses Siegel garantiert, dass bei dem vorliegenden Helm gewisse Standards eingehalten sind und dass der Helm für den Straßenverkehrt tauglich ist.