Hinweis: Wir haben 13 Kaminöfen für Sie recherchiert.
Abends mit der Familie an einem warmen, atmosphärischen Kaminofen entspannen: Das ist der Traum vieler Hausbesitzer. Die Beliebtheit von Kaminöfen wächst stetig. Doch nicht nur auf Ästethik kommt es an, sondern ebenso auf Funktionalität. Welche Varianten gibt es also? Welche Vor- und Nachteile bietet ein Kaminofen und was gilt es bei und nach dem Kauf zu beachten?
Die ursprünglich aus Skandinavien zu uns gekommenen Kaminöfen (deshalb auch "Schwedenöfen" genannt) sind freistehende Öfen, die ein stilvolles Raumklima und effiziente Wärmeerzeugung in sich vereinen sollen.
Bei Kaminöfen wird zwischen Brennstoff und Verkleidung unterschieden. Befeuert werden Kaminöfen mit Holzpellets, Kohle oder Brennholz, wobei auch Zeitungspapier notdürftig einsetzbar ist. Bei Bioethanol, Ethanol oder Propangas wiederum steht eher die Ästhetik im Vordergrund, da deren Heizwirkung relativ gering ist. Eine andere Variante stellen wasserführende Kamine dar, bei denen ein mit der häuslichen Heizungsanlage verbundener, innerer Wasserspeicher für die Wärmeerzeugung sorgt. Kommt es ausschließlich auf das Design an, so gibt es Deko-Kaminöfen wie Elektrokamine, die weder Baugenehmigung, Schornstein noch Brennmaterial benötigen, jedoch vergleichsweise hohe Stromkosten verursachen.
Steht der Brennstoff fest, folgt die Frage der Verkleidung: Keramik, Marmor, Granit, Speckstein und andere Natursteine speichern Wärme effektiv, geben sie jedoch langsamer an die Umgebung ab. Bei Metallen dagegen ist es umgekehrt: Sie speichern die Wärme weniger gut, geben sie aber schneller an den Raum ab. Oft fällt die Wahl daher auf Kaminöfen, die eine Mischung aus Beidem leisten, also sowohl aus Metallen als auch aus Stein bestehen.
Darüber hinaus bieten Kaminöfen Erweiterungen wie designbewusste Bodenplatten aus Glas, Schiebetüren, aufwendige Innenverkleidungen oder Backfächer. Individuellen Wünschen für den eigenen Kaminofen ist heutzutage kaum eine Grenze gesetzt.
Neben der selbstverständlichen Frage der Größe und der Form sollten die Grundlagen nicht fehlen: Zu jedem Kaminofen gehört ein feuerfestes Ofenglas, das den Wirkungsgrad erhöht und den Blick auf das Feuer ermöglicht, sowie ein mit Schamottsteinen ausgekleideter Brennraum mit Rost und Aschekasten.
Hinzu kommt das Zubehör: Das Kaminbesteck, also Besen, Schaufel, Haken und Schürzange, darf nicht fehlen. Abhängig von der Verarbeitung und der Wahl hochwertiger Wandbefestigungen bewegen sich die Kosten zwischen 40EUR und 500EUR. Für Anmachholz ist die Aufbewahrung in Kaminholzschalen empfehlenswert, die vor allem vor Verunreinigung schützen und langlebig sein sollten. Hier liegt die Preisspanne bei 20EUR bis 300EUR. Wichtig zur Vermeidung von Brandgefahr sind Bodenplatte und evtl. Funkenschutz. Bodenplatten gibt es bereits für 50EUR .
Je nach Art des Kaminofens fallen weitere Zubehörteile wie Verbindungsstück und Rosette an. Wassergeführte Kamine brauchen spezielle Ofenrohre und Pufferspeicher, die je nach Rohrlänge und Speichermenge mehrere hundert Euro Preisaufschlag bedeuten.
Auch der Zweck des Kamins ist bei der Kaufentscheidung nicht unerheblich: Soll er nur dem Raumdesign dienen, die Heizung ergänzen oder daneben noch die Brauchwasserbereitung vornehmen? Grundsätzlich gilt: Je höher die Heizleistung in Kilowatt, desto höher der Preis. Sogenannte Baumarktöfen sind zwar für wenige hundert Euro zu erwerben, bieten jedoch mindere Qualität: d.h. geringere Heizleistung, Materialstärke und Lebensdauer. Andererseits liegen die Anschaffungskosten für hochwertige Pellet-Kaminöfen bei bis zu fünfstelligen Beträgen.
Letztlich kommen auch Installation, die eventuelle Einholung einer Baugenehmigung und die Abnahme des Schornsteinfegers hinzu. Wer die Kernbohrung zum Schornstein und die Montage selbst vornehmen kann, spart Geld. Muss der obligatorische Schornstein aber saniert werden, ist kostentechnisch mit bis zu vierstelligen Beträgen zu rechnen. Die Wartung ist regional und von der Aufwendigkeit des Kaminofens abhängig und beträgt jährlich ca. 150EUR. Laufende Kosten verursacht auch der Brennstoff: Während Brennmaterial aus regenerativen Stoffen relativ günstig ist, aber regelmäßig Preisschwankungen unterliegt, stiegen die Kosten fossiler Stoffe in der Vergangenheit kontinuierlich an.
Die essentielle Entscheidung beim Erwerb eines Kaminofens ist daher sein Zweck: Ist der Kaminofen eine Investition in die Zukunft, sollte seine Qualität garantieren, dass sich die Anschaffungskosten amortisieren. Für die reine Ästhetik sind langfristig kostengünstige Deko-Öfen ausreichend, welche ab einer bestimmten Qualität Brennstoff-Kaminöfen in nichts nachstehen.