Klettersteigset Ratgeber - Sicher in die Höhe mit dem richtigen Equipment

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Informationen zu Klettersteigsets

Klettersteigsets sind im Klettersport eine Lebensversicherung. Sie sind im Notfall der wichtigste Teil der Ausrüstung und fangen den Kletterer ab, wenn dieser einmal stürzen sollte. Entsprechend viel Bedeutung sollte diesem Teil der Ausrüstung beigemessen werden. Viele Kletterer stellen sich einzelne Bestandteile der Ausrüstung selbst her. Dies ist beispielsweise bei Kreidebeuteln kein Problem und macht es möglich einen solchen den eigenen Bedürfnissen anzupassen und, falls die Verarbeitung nicht ganz gelungen ist, wird höchstens die Ausrüstung dreckig. Ein Klettersteigset erscheint auch nicht viel aufwändiger, wenn man ein gewisses Geschick besitzt. Jedoch ist hier vom selber machen dringend abzuraten, da solche Teile keinesfalls die Qualität industriell gefertigter, genormter und vor allem ausgiebig getesteter Produkte erreichen können.

Worauf es bei einem Klettersteigset ankommt.

Da von der Qualität eines Klettersteigsets im schlimmsten Fall ein Menschenleben abhängt, gelten bei der Herstellung strenge Richtlinien. Da jedes Klettersteigset bestimmten Normen genügen muss, die seine Qualität zweifelsfrei belegen, ist es prinzipiell egal, welches Produkt man kauft. Jedes offiziell in Deutschland verkaufte Klettersteigset genügt gesetzlich festgelegten Standards und ist deshalb als qualitativ gleichwertig gegenüber anderen Produkten des gleichen Modells anzusehen. Wichtiger ist es dem jeweiligen Modell mehr Beachtung zu schenken, da sich Klettersteigsets in ihrem Aufbau leicht unterscheiden und es ein paar unterschiedliche Typen gibt. Der am häufigsten genutzte und durchaus auch als beste Typ von Klettersteigsets entspricht dem Y-Aufbau. Ein solches Klettersteigset besteht aus einer Bandschlinge, einem Falldämpfer und von diesem Y-förmig abzweigend zwei dehnbaren Schenkeln von denen jeder einen Karabinerhaken am Ende besitzt. Wichtig ist vor allem ein solches Klettersteigset fehlerfrei anzulegen, damit es seine Aufgabe auch in vollem Umfang bewältigen kann. Dabei wird die Bandschlinge durch den einen oder, falls vorhanden, beide Einbindeschlaufen des Gurtes auf Brusthöhe gefädelt und das gesamte Klettersteigset durch die entstandene Öse gefädelt und die so entstandene Schlaufe sorgfältig zugezogen. Das Y-Klettersteigset ist deshalb so beliebt, da einerseits zur Befestigung kein spezieller Knoten gemacht werden muss und andererseits zwei Karabinerhaken den Kletterer am Seil sichern. Beim Klettern wird nämlich immer nur ein Haken an den nächsten Ankerpunkt gehängt, während der zweite zunächst weiterhin im momentanen Ankerpunkt hängt. So ist der Kletterer zu jeder Zeit durch wenigstens einen Karabinerhaken am Seil gesichert.

Klettersteigsets für Kinder

Vielfach wollen bereits relativ junge Kinder den Klettersport ausüben. Hierfür bietet der Markt auch eine große Auswahl an Klettersteigsets für Kinder an - die ausnahmslos vollkommen ungeeignet sind! Klettersteigsets müssen einer bestimmten Norm , nämlich der EN 958 entsprechen, die eine Aussage darüber trifft, ab welcher Krafteinwirkung der Falldämpfer auslöst. Diese Kraft ergibt sich aus der Summe de Gewichtskraft des Kletterers und der Kraft aus der Beschleunigung im freien Fall. Damit ein Falldämpfer auslöst, muss die Summe beider Kräfte einen bestimmten Wert erreichen. Die Versuche zur Ermittlung dieser Norm und der Qualitätskontrolle aller Steigsets werden mit einem Gewicht von 80 kg durchgeführt. Daraus ergibt sich ein gravierendes Problem. Je leichter eine Person ist, desto höher muss die Kraft aus der Beschleunigung sein, damit die Gesamtkraft ausreicht um den Falldämpfer auszulösen. Daraus ergibt sich, dass ein Kind wesentlich tiefer fallen muss, damit der Falldämpfer auslöst. Aus einem tieferen Fall ergibt sich eine wesentlich höhere Fallgeschwindigkeit, bevor das Kind abgebremst wird. In direktem Zusammenhang mit der deutlich höheren Geschwindigkeit steht eine höhere Krafteinwirkung auf den Körper des Kindes durch die Bremswirkung des Klettersteigsets. Gleichzeitig verkürzt sich die Bremsstrecke, da alle Teile der Kletterausrüstung, abgesehen vom Falldämpfer, bereits unter Spannung stehen und nicht zur Dämpfung des Falls beitragen können. Aus dieser Belastung ergibt sich insbesondere eine starke Krafteinwirkung auf Arme, Beine, den Rücken auf Höhe der Befestigung des Klettersteigsets, sowie letztlich den Hals. Die daraus resultierenden Verletzungsrisiken umfassen überdehnten Gliedmaßen eine Überlastung der Wirbelsäule, was zu Querschnitslähmungen, oder einem Genickbruch führen kann. Deshalb sei ausdrücklich gewarnt: Ein Klettersteigset für Kinder unter 50-60 kg gibt es nicht!

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