Hinweis: Wir haben 13 Korkenzieher für Sie recherchiert.
Eine Flasche Wein oder andere mit Kork verschlossene Spirituosen ohne Korkenzieher zu öffnen, ist praktisch unmöglich. Darum wurden seit Ende des 17ten Jahrhunderts, als die Konservierungsmethode in Glasflaschen aufkam, immer wieder neue funktionelle Arten von Korkenziehern entwickelt. Einige davon verwenden wir noch heute.
Die Technik des Verkorkens von Flaschen, vornehmlich Wein, war bereits im antiken Griechenland bekannt. Da man Korken jedoch nur für Flaschen verwendete, die einmal geöffnet relativ rasch verbraucht wurden, und stets nur einmal nutzen konnte, setzte sich einige Jahrhunderte lang das Verpfropfen der Flaschen mit Holz- und Tonstopfen durch. Kork, der aus der Rinde der Korkeiche hergestellt wird, wurde erst ab rund 1800 in Europa mehrheitlich genutzt. Der Rohstoff des Korks ist sehr aufwändig herzustellen. Die Korkeiche kann etwa nach dem zehnten Lebensjahr das erste Mal entrindet werden, jedoch lässt sich der Kork erst mit der dritten Schälung um das vierzigste Jahr herum gewinnen. Das Nachwachsen der Rinde dauert in jedem Schritt noch einmal 10 Jahre. Etwa 150 Kilogramm Rinde werden dann je Hektar geerntet. Der Naturkorken bestand ursprünglich aus der ganzen Rinde und war daher sehr hochwertig und teuer. Später wurden die Korken aus Granulat der Rinde in Form gepresst. Das Material ist nachgiebig, jedoch wenig luftdurchlässig. Darum halten sich Getränke in verkorkten Flaschen lange und können nachreifen. Ein Standardkorken misst etwa 24mm im Durchmesser und wird durch den Flaschenhals auf 19mm zusammengepresst. Nach dem Entfernen, auch nach langer Zeit, dehnen sich Korken relativ schnell wieder auf die ursprüngliche Dicke aus.
Um den Korken aus dem Flaschenhals zu ziehen, wird der Korkenzieher verwendet. Er bohrt sich, meist mithilfe eines Gewindes, in den Korken und hebt diesen an. Mittlerweile gibt es auch andere Arten von Korkenziehern, die statt durch Muskelkraft und Drehung des Korkenziehers den Korken mit Druckluft oder Hebelwirkung lockern. Lässt sich der Korken gar nicht entfernen, kommt idealerweise eine Portweinzange zum Einsatz, die den Flaschenhals mitsamt Korken abtrennt. Flaschen sind stets bis unter den Hals gefüllt, auch um den alkoholischen Getränken Platz zur Gärung zu geben und einen Unterdruck zu vermeiden. Gewollt ist dieser bei Champagner und Sekt, der oft leicht geschüttelt wird, um den Korken durch die Kohlensäure aus der Flasche zu schleudern. Oft baut Champagner auch ohne eine zusätzliche Bewegung genügend Druck in der Glasflasche auf, um den Korken nach Entfernen der Metallhalterung auszustoßen. Korken sollten, brechen sie oder lassen sie sich nicht entfernen, nie in die Flasche gedrückt werden. Zum einen verunreinigen sie die Flüssigkeit, zum anderen können sie diese zum Teil zum Schäumen bringen, je nach Art der Spirituose und des Korkens. Die heute oft verwendeten Schaumstoffkorken entsprechen etwa der Luftdurchlässigkeit und Elastizität der Granulatkorken. Allerdings geben sie kein Eigenaroma an die Flasche ab, wodurch hochwertige Weine ihren Eigengeschmack und die charakteristische Note besser bewahren. Auch Korken aus Polyethylen, welches aus Zuckerrohr gewonnen wird, finden immer öfter Anwendung. Die neueren Korken versiegeln in der Regel zuverlässiger als klassische Korken aus Naturkork.
Der klassische Korkenzieher besteht aus einem Griff und einem Gewinde. Er wird als so genannter T-Korkenzieher bezeichnet. Für den Hausgebrauch hat sich heute der Flügel- oder Scherenkorkenzieher durchgesetzt. Er bohrt sich, wie der T-Korkenzieher in Gewinderichtung in den Korken, fixiert dabei jedoch den Flaschenhals, so dass sich der Korken einfacher entfernen lässt, ohne Flüssigkeit zu verschütten oder ihn in die Flasche zu verlieren. Hierbei brechen Korken seltener ab und die Anwendung ist auch für Gelegenheitsanwender einfach zu handhaben. Bewährt haben sich die Modelle von Brabantia und dem Küchenausstatter WMF. Moderne Korkenzieher ohne Überdruckfunktion sind in der Regel relativ billig und schmucklos. Der Einsatz von technisch anspruchsvolleren Korkenziehern wie dem BottleTool oder den elektrischen Korkenziehern von Trendworx ist zwar für Gäste oft spannender anzusehen, aber letztlich unnötig kompliziert. Mit dem Aufkommen von Schraubverschlüssen aus Metall, die in der Regel Weine hochwertiger versiegeln, und einem Umdenken weg vom Kork als Indiz für hochqualitative Spirituosen, kommen Korkenzieher mittlerweile allerdings immer seltener zum Einsatz.