Hinweis: Wir haben 13 Mountainbikes für Sie recherchiert.
Fahrräder im Allgemeinen und Rennräder mit schmalen Reifen im Speziellen gestalten seit Jahrhunderten das Straßenbild mit, waren für Geländefahrten aber lange kaum geeignet. Mitte der 1970er fanden erste Rennen mit modifizierten Stadträdern in unebenem Terrain statt. Bereits 1977 entwickelte Charles Kelly das erste Fahrrad, das speziell fürs Gelände konzipiert war. Die folgenden Jahrzehnte brachten diverse Neuerungen, besonders auf dem Gebiet der Rahmengeometrie und Reifen. Resultierende Unterkategorien besitzen spezielle Eigenheiten und sind für verschiedene Einsatzbereiche geeignet. Die Unterschiede sind teils gravierend und beginnen beim Bremssystem: Scheibenbremsen ermöglichen bei fast jedem Wetter optimales Verhalten, während V-Bremsen den Wartungsaufwand und das Gesamtgewicht minimieren.
Gerade als Laie denkt man im Zusammengang mit Mountainbikes an breite Reifen und große Federwege. Sogenannte Fullys, mit Federung vorne und hinten, eignen sich vornehmlich für schweres Gelände und wurden für steile, unwegsame Abfahrten entwickelt. Je größer und komplexer dabei die Hindernisse, desto besser sollten die Komponenten federn. Für diesen Bereich, bekannt als Downhill, darf ein Fahrrad ein vergleichsweise hohes Gewicht und breite Reifen aufweisen, da nur selten Anstiege zu bewältigen sind. Für wechselndes Terrain gibt es Alternativen, die meist in der Kategorie Freeride eingeordnet werden. Im Hang dienen lange Federwege der ausreichenden Dämpfung, bei Anstiegen lassen sich viele der verwendeten Modelle ganz einfach deaktivieren. So wird verhindert, dass die Pedalbewegungen von der Federung "geschluckt" werden. Wer gerne viele Höhenmeter bewältigt, findet zudem noch spezieller auf diese Bedürfnisse zugeschnittene Fahrräder. All-Mountains sind ideal, wenn An- und Abstiege sich häufig abwechseln, während die Kategorie Enduro einen Mittelweg aus Freeride und All-Mountain beschreitet.
Nicht alle Mountainbikes sind heutzutage am Heck gefedert, da Dämpfer einige Nachteile mit sich bringen können: Die Steifigkeit des Rahmens geht verloren und selbst festgestellte Federungen geraten schon auf Ebenen in Schwingungen und erschweren das Vorankommen. Kategorien, die vor allem auf einen schnellen Antritt ausgelegt sind, setzen deshalb auf leichtere und meist günstiger erhältliche Hardtails. Die beliebteste Verwendung ist Cross-Country, wo unwegsame, meist natürlich entstandene Strecken befahren werden. Ähnlich ist das Biker Cross, wobei die möglichst minimalistischen Mountainbikes dabei über künstlich angelegte Strecken fahren, die häufig aus Sand oder Erde mit hohen Bodenwellen bestehen. Weitere Einsatzgebiete für einen starren Hinterbau sind Trial-Bikes, die häufig komplett auf eine Sitzgelegenheit verzichten oder den Sattel möglichst niedrig anbringen. Das dient der Bewegungsfreiheit, die besonders in der Luft gebraucht wird, denn Trial zielt vor allem auf spektakuläre Bewegungen und eine perfekte Beherrschung des Fahrrads ab. Häufig bestehen die Kurse aus sehr hohen, eng stehenden Hindernissen, die, nahezu ohne Anlauf, durch Sprünge und Gleichgewichtssinn zu bewältigen sind. Die Vorteile von Hardtails implizieren also vor allem ein geringes Gewicht sowie eine direktere Kraftübertragung der Pedalbewegungen auf das Lager. Ersteres kann durch die Materialwahl noch weiter beeinflusst werden.
Für Anfänger wirkt die Auswahl nahezu erdrückend, denn zu den vielen Kategorien gesellen sich noch verschiedene Federsysteme und Reifenbreiten. Grundsätzlich erschwert eine große Rollfläche mit tiefem Profil das Vorankommen, bietet aber viel mehr Sicherheit bei tiefem Untergrund oder Hindernissen. Insgesamt kommt man um eine eingehende Beschäftigung mit dem Thema und einen Besuch beim Fachhändler kaum herum. Die meisten Hersteller überzeugen auf unterschiedlichen Gebieten. Die beliebtesten Marken, vor allem bei Freeride und Downhill, sind Cube sowie der amerikanische Mitbewerber Specialized. Beide arbeiten, wie die meisten Konkurrenten, eng mit Zulieferern zusammen, etwa für Schaltwerk und Bremsen. Dabei fallen vor allem die Hersteller Shimano und SRAM häufig auf. Im Allgemeinen sollte man vor dem Kauf festlegen, für welches Terrain das Mountainbike hauptsächlich genutzt wird, und sich auf dieser Grundlage informieren. Selbst die Schaltung ist entscheidend. Sie kann 30 und mehr Gänge aufweisen oder zur Gewichtsersparnis gar nicht verbaut werden. Zusammenfassend hat man also meist die Wahl zwischen einem leichten Fahrrad mit vertretbaren technischen Schwächen oder einem schweren Alleskönner, der, mit genügend Kraftaufwand, jedes Hindernis bewältigt.