Hinweis: Wir haben 13 Olivenöle für Sie recherchiert.
Die Auswahl an Olivenöl ist in den Supermärkten heute groß und entsprechend verwirrend. Die meisten Verbraucher richten sich bei der Auswahl von diesem Pflanzenöl nach völlig falschen Kriterien. Viele Verbraucher schauen sich zum Beispiel die meist tatsächlich wunderschönen Etiketten oder Flaschenformen näher an, weil sie mit den Angaben zu den Inhaltsstoffen nichts anfangen können. Andere Verbraucher schauen sich auch die Farbe an und entscheiden sich dann aufgrund ihrer optischen Vorliebe für eine Farbe für eine bestimmte Pflanzenöl-Marke. Es gibt allerdings - wenn auch nur geringe - Unterschiede nach Hersteller und nach Inhalt bei den Olivenölen. Hinter der Farbe der Olivenöle, die von grün-bräunlich bis hellgelb reichen, steckt dabei nichts anderes, als die je nach Reifezustand in den verarbeiteten Oliven enthaltenen Substanzen. Das heißt: Nach dem optischen Gefallen der Farbe sollte auf keinen Fall gegangen werden, wenn man sich ein derartige Pflanzenöl aussucht. Die Farbe hat letztlich keinen Einfluss auf die Qualität von diesem Öl, das für die Zubereitung von vielen leckeren mediterranen Speisen verwendet werden kann bzw. sollte. Dennoch spielt die Farbe durchaus auf der anderen Seite beim Kauf von diesem Pflanzenöl auch eine große Rolle - doch auf andere Weise. Der Grund, warum sehr viele deutsche Verbraucher im Bezug auf den Kauf von Olivenöl so unwissend sind und oftmals zum falschen Produkt greifen, ist dass der Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr hierzulande gerade einmal bei ca. einem halben Liter liegt. In Italien und Spanien liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 10 Litern und in Griechenland sogar bei 15 Litern.
Wer heute vor der großen Auswahl Olivenöle im Supermarkt steht, der fragt sich letztlich auch, was die Bezeichnungen "Nativ" oder "Extra" bedeutet? Denn neben der Farbe sollte beim Kauf von Olivenöl natürlich auch auf Qualität und Herkunft geachtet werden. Doch nun die Erklärung: "Nativ" bedeutet, dass das Olivenöl naturbelassen ist. Und das wiederum bedeutet, dass es sich hier um ein Pflanzenöl handelt, bei dem für die Herstellung ausschließlich bewährte mechanische Verfahren zum Einsatz gekommen sind. Das heißt es handelt sich um Olivenöle, die mittels Kaltpressung oder Kaltextraktion hergestellt wurden. "Nativ" bedeutet somit, dass es sich um ein wahres Naturprodukt handelt. Und der Zusatz "Extra" bedeutet bei Olivenöl, dass es sich hierbei um ein Pflanzenöl der höchsten Qualitätsstufe handelt, das bei Zusammensetzung und Geschmack die höchsten Anforderungen auch von wahren Feinschmeckern erfüllt. Ausschlagend ist bei den Olivenölen hier der Säuregehalt. Und der Säuregehalt gehört zu einem der wichtigsten Qualitätsmerkmale der Olivenöle. Der Säuregehalt von einem mit dem Zusatz "Extra" versehenen Pflanzenöl-Produkt darf nur einen Säuregehalt von maximal 0,8 g/100 g haben. Die Qualität dieser Pflanzenöle ist umso höher, je niedriger ihr Säuregehalt ist, denn dieser ist ein Rückschlussmerkmal auf die Qualität der verarbeiteten Oliven. Überreife Oliven haben einen entsprechend hohen Säuregehalt. Die Klassifizierung "Extra" muss dabei von einem Labor vorgenommen werden. Denn den Säuregehalt kann man nicht schmecken - nur messen. Neben der Klassifizierung "Extra" und "Nativ" gibt es auch noch die sogenannte "raffinierte" Variante dieses Pflanzenöls.
Ob man nun "Natives" Olivenöl kauft oder eines mit der Klassifizierung Extra, hängt auch davon ab, für was man das Pflanzenöl verwenden möchte. Dabei sollte man "Natives" Pflanzenöl aus Oliven nicht zum Braten bei Temperaturen über 180 °C einsetzen. Denn dann zeigt es wesentliche chemische Veränderungen. Da es im Handel aber so viele unterschiedliche Marken dieser Pflanzenöle gibt, sollte man unbedingt aufs Etikett schauen. Denn einige Hersteller raten sogar vor dem Erhitzen und damit vom Braten, Garen und Backen mit "nativem" Olivenöl von über 140 °C ab. Grund dafür ist, dass Olivenöle, die über 140 bzw. 180 °C erhitzt werden natürliche Fettbegleitstoffe, wie den reaktiven Farbstoff Chlorophyll freisetzen, durch die die feinen Fruchtfäden des Öls aus Oliven Schaden nehmen und dadurch Stoffe entstehen, die der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich sind. Raffinierte Olivenöle indes kann man auf bis zu 220 °C erhitzen, ohne dass schädliche Stoffe entstehen, die der Gesundheit schaden. Diess Öl kann man sogar für die Friteuse verwenden, wodurch die darin frittierten Pommes etc. auch den hervorragenden Geschmack des Olivenöls abbekommen.
Wer auf der Suche nach Pflanzenöl auf das Wesentliche Wert legt - nämlich auf den Geschmack. Gutes Olivenöl sollte möglichst eine grasige Geschmacksnote haben und richtig frisch schmecken. Der Handel in der gesamten EU unterscheidet dabei drei wesentliche Geschmacksrichtungen. Und zwar die milde, die mittlere und die intensive Geschmacksrichtung. Die milden Olivenöle schmecken sehr weich im Gaumen und das Pflanzenöl mit der Geschmacksnote "mittel" hat eine leichte Pfeffer-, Tomaten-, Mandel- oder Bananennote. Letztlich schmeckt nur die "intensive" Geschmacksrichtung auch richtig nach Olive und nach Mandelbitter. Doch gerade der intensive Geschmack ist meist nicht der Geschmack, den Mitteleuropäer lieben. Und im Bezgu auf den Geschmack hier noch einige Anmerkungen:
Grünes Olivenöl hat einen hohen Anteil von Chlorophyll, und zwar in einer Menge von bis zu 10 ppm. Das grüne Pflanzenöl wird aus unreifen Oliven gepresst und ist gesund. Es hat aber einen bitteren Geschmack hat. Der Grund liegt darin, dass in diesem Öl ein Phenol, Oleuropein, enthalten ist, das man nur in unreifen Oliven findet. Mit dem zunehmenden Reifungsprozess der Oliven nimmt die Konzentration von diesem Phenol ab und ist in reifen Oliven kaum mehr nachweisbar. Viele Verbraucher greifen bewusst zu dieser etwas bitteren Variante der Olivenöle. Denn Oleuropein ist eine der wohl wichtigsten Substanzen, die in der Ernährung der Menschen im Mittelmeerraum eine große Rolle spielt. Denn dieses Phenol hat eine sehr hohe pharmakologische Wirkung und auch antioxidative Eigenschaften. Es gilt als wirksam für die Vorbeugung von Krebs und Herzleiden - alles Krankheiten, die inzwischen in Mitteleuropa als Volkskrankheiten gelten. Das Oleuropein unterstützt aber auch allgemein das Immunsystem und ist wirksam gegen Virus-, Bakterien- und Pilzinfektionen aller Art. Die im Handel erhältlichen Abfüllungen dieser Olivenöle stammen in der Regel von der griechischen Insel Kreta, wo schon seit der Antike Olivenhaine stehen und die Oliven oftmals schon im noch grünen Zustand geerntet werden. Bei goldgelbem Pflanzenöl sind es Carotine, die in großer Menge enthalten. Vor allem in der italienischen Küche sind diese Olivenöle unverzichtbar als Grundbaustein für eine Sauce oder für einen leckeren Salat oder fürs gekochte Gemüse. Doch auch zu Hülsenfrüchten und zum Anbraten zum Fisch und Fleisch eignet sich dieses Pflanzenöl hervorragend. Das goldgelbe Olivenöl, das im Handel erhältlich ist, stammt entsprechend auch aus Italien. Große Olivenhaine findet man auf Sizilien. Doch auf der griechischen Insel Lesbos und in der Türkei erntet man die Oliven immer im reifen Zustand. Bedingt durch die längere Reifezeit entwickeln die Oliven nicht nur mehr Öl und bringen somit einen höheren Ertrag, diese Olivenöle sind auch besonders mild im Geschmack.
Wer im Supermarkt Ausschau nach einem Olivenöl hält, der muss unbedingt aufs Etikett schauen. Denn darauf finden sich sehr wichtige Informationen, die darüber entscheiden, ob das Pflanzenöl für den gewünschten Einsatzzweck überhaupt verwendet werden kann oder nicht. Zudem unterscheiden sich die Olivenöle natürlich auch im Bezug auf Farbe und Geschmack. Dabei spielt die Farbe zwar eine untergeordnete Rolle, kann aber auch wichtig sein, insbesondere wenn es um den Geschmack geht.