Hinweis: Wir haben 13 Perlschläuche für Sie recherchiert.
Die Pflege von Pflanzen erfordert einiges an Wissen, Geschick und vor allem die richtigen Wachstumsbedingungen. Während zu wenige Nährstoffe, Lichtmangel oder etwas zu geringe Temperaturen auch längere Zeit recht gut überstanden werden können, ist Wassermangel oder Wasserüberschuss für die meisten Pflanzen innerhalb kürzester Zeit tödlich. Deshalb ist es für eine erfolgreiche Pflege unverzichtbar Pflanzen adäquat zu bewässern. Während im Hausgebrauch eine kleine Gießkanne genügt um Pflanzen die richtige Wassermenge zu bieten und dies zumeist auch per Augenmaß sehr effektiv funktioniert, benötigt man in großen Beeten effektivere Bewässerungsmethoden. In Abhängigkeit von den Pflanzen die man pflegt benötigt man auch hier die richtige Bewässerungsmethode um eine angemessene Wasserversorgung sicher zu stellen. Viele Pflanzen sind besonders im Garten bei sehr durchlässigem Boden nicht übermäßig anspruchsvoll und es ist möglich die Beete mit einem Wasserschlauch von Hand zu gießen, jedoch ist dies nicht immer der Fall. Vielfach sind Pflanzen empfindlich gegenüber nassen Blättern, benötigen gerade in der Mittagshitze, wenn sich das Gießen von oben verbietet, besonders viel Wasser oder machen aus anderen Gründen eine effektivere und gezieltere Bewässerung notwendig. Ein solches Bewässerungssystem bieten Tropf-, Schlitz- bzw. Perlschläuche.
Ein Perschlauch ist prinzipiell sehr einfach aufgebaut. Er besteht aus einem Verbindungsstück, mit dem der Schlauch an eine Wasserleitung angeschlossen werden kann. Im Anschluss an das Verbindungsstück ist ein Druckminderer vorhanden. Während der Arbeitsdruck des Schlauchs etwa zwischen 3 und 10 bar liegen sollte, würde dieser Druck den eigentlichen Schlauch zerstören. Der effektiv in den Schlauch geleitete Wasserdruck liegt bei lediglich knapp 2 bar.
Im Anschluss an den Druckminderer befindet sich bereits der eigentliche Perlschlauch. Dieser besteht zumeist aus recyceltem und aufbereitetem Gummi. Dieses ist extrem porös und gestattet es dem darin befindlichen Wasser über die gesamte Oberfläche auszutreten bzw. zu perlen. Da die Porengröße sehr klein ist und deshalb eine sehr gleichmäßige Verteilung der Hohlräume über die gesamte Oberfläche des Schlauchs ermöglicht, ist eine ebenso gleichmäßige Bewässerung des Erdreichs gewährleistet. Bei der Bewässerung mit dem Perlschlauch wird das Wasser durch den Druck in sehr kleinen Mengen, wie der Name bereits aussagt in Form von einzelnen Tropfen, nach außen hin abgegeben. Da durch diese gleichmäßig geringe Wassermenge der Boden nicht überlastet wird, kann das Wasser effektiv aufgenommen werden, sich in der weiteren Umgebung des Schlauchs verteilen und steht so in gleichbleibender Menge den Pflanzen zur Verfügung.
Die dem Perlschlauch zugrunde liegende Bewässerungsmethode wird als Tröpfchenbewässerung bezeichnet. Eine erste Erwähnung der Tröpfchenbewässerung findet sich bei Fan Sheng-Chih Shu aus dem 1. Jahrhunder v. Chr. in China. Dabei wurde als poröses Material jedoch Ton verwendet und in Form von wassergefüllten Töpfen eingesetzt, wie es heute noch mit Tonkegeln gemacht wird. Diese Methode blieb über Jahrhunderte erhalten bis letztlich 1860 deutsche Wissenschaftler Versuche zur Weiterentwicklung durchführten. Dabei wurden Tonröhren verwendet, die jedoch erstmalig unterirdisch verlegt wurden. Hier sickerte ebenfalls das Wasser durch das stark poröse Material in den Boden. Ton hat jedoch den Nachteil, dass es chemisch aktiv ist. Es wirkt als Ionenaustauschfilter, wodurch vielfach erwünschte Bestandteile, wie Mineralien und andere Nährstoffe, aus dem Wasser gefiltert werden. Deshalb gewährleistet Ton zwar eine sehr gleichmäßige Wasserversorgung, jedoch besteht bei langfristiger Bewässerung mit dieser Methode das Risiko eines Nährstoffmangels oder zumindest einer unausgewogenen Versorgung mit Nährstoffen, die letztlich tatsächlich das Pflanzenwachstum negativ beeinflusst. Gleichzeitig ist Ton ein sehr feinporiges Material. Nach längerem Einsatz für die Bewässerung und stetiger Filterung von Nährsalzen aus dem Wasser, lagern sich diese in den Poren so stark ab, bis diese verstopfen und eine gleichmäßige Wasserversorgung nicht mehr gewährleistet ist. In Folge dessen wurde in den nächsten Jahrzehnten an der Weiterentwicklung gearbeitet, bis schließlich der heute bekannte Perlschlauch entwickelt wurde. Da dieser aus Gummi besteht, ist er chemisch nahezu völlig inaktiv und entzieht dem Wasser keine Nährsalze. Somit ist eine hochwertige und einwandfreie Bewässerung auch über viele Jahre hinweg sicher gestellt.
Perlschläuche werden unterirdisch verlegt um Wasser dorthin zu leiten, wo es benötigt wird - an die Pflanzenwurzeln. Da der aktiv Wasser aufnehmende Teil der Wurzel nahe der Spitze und nicht an der oberflächennahen Basis liegt, ist Bewässerung von oben ineffektiv. Besonders an heißen Sommertagen verdunstet ein Teil des Wasser bereits bevor er in die Erde sickert. Ein weiterer Teil des Wassers dringt nur oberflächlich in die Erde ein und verdunstet ebenfalls wieder ungenutzt. Perlschläuche werden deshalb meistens unterirdisch verlegt um das Wasser direkt in der richtigen Tiefe abzugeben und dem aktiven Teil der Wurzel zur Verfügung zu stellen. Da sich das Wasser durch die geringe, gleichmäßig vom Perlschlauch abgegebene Menge unterirdisch im Erdreich ausbreiten kann ohne ins Grundwasser abzufließen oder an der Oberfläche zu verdunsten, ist es möglich große Flächen gleichmäßig zu bewässern. Dies macht den Perlschlauch nicht nur für die Bewässerung von Beeten ideal, sondern auch um einen Rasen gleichmäßig mit wasser zu versorgen und vor allem im Sommer flächendeckend grün zu erhalten.
Perlschläuche bieten den Vorteil Wasser sehr gezielt an die Wurzeln der Pflanzen zu bringen. Dadurch werden Verluste durch Verdunstung vermieden und auch ein zu großzügiges Wässern und daraus resultierendes Versickern des Wassers in zu tiefe Erdschichten verhindert werden. Da der Perlschlauch dauerhaft in der Erde verbleibt, kann er kontinuierlich Wasser an das Erdreich abgeben und dies in genau solchen Mengen, wie die bewässerten Pflanzen in der Lage sind zu verwerten. Dadurch lässt sich eine außerordentlich effiziente und gezielte Bewässerung realisieren die dazu beiträgt den Wasserverbrauch deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig ist es möglich Pflanzen auch mitten am Tag zu wässern, gerade dann, wenn ihr Wasserverbrauch am höchsten ist. Bei einer Bewässerung von oben bleiben Wassertropfen auf den Blättern, bündeln das Sonnenlicht und können die Pflanzen durch Sonnenbrand schädigen. Die reduzierte Verdunstung an der Erdoberfläche trägt auch dazu bei ein Versalzen des Bodens zu verhindern. Wenn von oben bewässert wird, verdunstet zwar das Wasser wieder, jedoch bleiben alle Mineralien, Nährstoffe, jedoch vor allem Kalk im Boden zurück. Diese Stoffe werden bei einem Regenschauer in hoher Konzentration tiefer gespült und können dann die Wurzeln schädigen. Ein weiterer Vorteil von Perlschläuchen ist, dass sie dank des Druckminderers auch an nicht regulierbare Wasserpumpen angeschlossen werden können. Dies macht es beispielsweise möglich Wasser in einer Regentonne mit Flüssigdünger zu versetzen und mit einer Wasserpumpe diese Düngerlösung in den Schlauch zu leiten. So lassen sich die Pflanzen nicht nur effizient mit Wasser, sondern auch Nährstoffen versorgen. Trotzdem hat der Perlschlauch einige Nachteile. Zunächst erfordert die Verlegung viel Arbeit und ist bei bereits fertig angelegten Beeten kaum ohne Schäden an den Pflanzen möglich. Besonders tief wurzelnde Pflanzen erfordern tief eingegrabene Perlschläuche. Ein weiterer Nachteil betrifft die Filterung von Nährstoffen. Zwar bindet das Gummi keine Nährstoffe wie es Ton tut, jedoch lagert sich auf rein physikalischem Weg auch hier Kalk in den Poren ab und verstopft diese irgendwann. Letztlich ist Gummi ein sehr verwitterungsbeständiges Material. Dies erhöht die Lebensdauer der Perlschläuche erheblich, jedoch wird jedes Gummi mit der Zeit porös und rissig. Die vollständige Entferung aller Reste kann schwierig werden mit unbekannten Folgen für die Umwelt.