Petroleumlampe - Wissenswertes für eine stimmungsvolle Beleuchtung

Unsere Wahl: Feuerhand Sturmlaterne Baby Special 276 -

Der Erfinder der Petroleumlampe

Jan Jozef Ignacy Lukasiewicz (1822 bis 1882) gilt als Erfinder der Petroleumlampe und gehört bis heute zu den Pionieren der europäischen Erdölgewinnung. Der Chemiker und Apotheker aus dem polnischen Lemberg führte 1852 zahlreiche pharmazeutische Untersuchungen zum Erdöl durch. Dabei verwendete er einen Rohstoff aus regionalen Sickergruben und erkannte, dass sich Erdöl gegenüber Walöl als günstige Alternative erwies. Zuvor hatte der Kanadier Abraham Gesner ein Destillationsverfahren zur Gewinnung von Petroleum entwickelt. Lukasiewicz nutzte das Verfahren mit seinem Kollegen Jan Zeh. Die ersten Versuche, dass neue Lampenöl zu entzünden, war nicht von Erfolg gekrönt. Doch die beiden gaben nicht auf, bis 1853 der Prototyp einer Petroleumlampe entstanden war. Beim Bau der Lampe half der Blechschmied Adam Bratkowski.
Schon bald wurde Lukasiewicz in ein Krankenhaus gerufen, um mit seiner Erfindung Licht bei einer Blinddarmoperation zu spenden. Von der Helligkeit begeistert, gehörte das Krankenhaus zu den ersten Kunden, die mehrere Lampen und 500 Liter Petroleumöl bestellten.
Auf das Brennverfahren meldeten Lukasiewicz und Jan noch im gleichen Jahr die entsprechenden Patente beim kaiserlichen Statthalter in Lemberg an. Die Lampe selbst wurde nie patentiert. Örtliche Händler übernahmen die Vermarktung des Produktes. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wurden sie schon bald weltweit an verschiedenen Standorten gefertigt. Die erste Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen gab es seit dem Jahr 1854.

Die technische Entwicklung der Petroleumlampe

Das Licht einer Petroleumlampe entsteht durch Verbrennung von Petroleumgasen. Ihr Prinzip wurde im 19. Jahrhundert von Öllampen abgeleitet. Das bis dahin verwendete Walöl ergab nur eine geringe Ausbeute an Licht. Unangenehm waren dabei ein starker Geruch, sowie die Entwicklung von Rauch und Ruß bei der Verbrennung.
Lukasewicz erfand 1853 den passenden Runddocht der Petroleumlampe. Bei der Destillation von Erdöl hatte er entdeckt, dass das dünnflüssige Petroleum über eine andere Fließeigenschaft (Viskosität) verfügte und an einem Docht von mehr als 10 Zentimetern Länge schneller nach oben steigen konnte. Zu dem erwies sich Petroleumöl gegenüber anderen verwendeten Brennflüssigkeiten als preiswerter.
Petroleum ist ein flüssiges Gemisch aus Kohlenwasserstoffen. Bei einem Flammpunkt, der unter 55 Grad Celsius liegt, brennt es gleichmäßiger, heller und sauberer. Dabei ist es deutlich ungefährlicher als das heutige Benzin für Autos oder Flugzeuge. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Petroleumlampen vom elektrischen Licht abgelöst. Noch heute wird Petroleum als Reinigungs- und Lösungsmittel, sowie als Kraftstoff für Modellflugzeuge verwendet.

Die technischen Details der verschiedenen Petroleumlampen

Docht- oder Luftzuglampen enthalten einen Brenner. Der Kosmosbrenner der Berliner Firma Wild & Wessel wurde 1865 patentiert. Sie sind die meist gebauten Brenner, bei denen oben ein flacher und breiter Docht zusammenläuft. Der rund gewebte und hohle Docht ermöglicht, dass Verbrennungsluft von innen und außen zugeführt werden kann. So verläuft die Verbrennung geruchloser, sauberer und heller. Bis 1980 kamen Kokosbrenner als Waggon- und Signallampen der Deutschen Reichsbahn zum Einsatz.

Die ersten Glaszylinder wurden 1810 im Rheinland entwickelt. Sie wirken ähnlich einem Kamin und schützen vor Wind. Jeder Brenner benötigt einen eigenen Glaszylinder. Zum Flachbrenner gehört ein Wiener Zylinder. Der Kosmosbrenner ist mit einem Kosmoszylinder versehen. Der Matadorzylinder wird bei einem Flammscheibenbrenner verwendet.
Auch die Dochtbreite ist entsprechend dem Lampentyp genormt. Bei einem Kosmosbrenner beträgt sie 42 Millimeter mit einem Schraubgewinde von 28 Millimetern Durchmesser.
Um die Helligkeit zu steigern, wurde eine Flammscheibe eingesetzt. Dazu wird ein Glaszylinder mit kugelförmiger Ausbuchtung benötigt. Die Stärke der entstehenden Helligkeit ist beeindruckend. Nachteilig sind jedoch die starke Hitzeentwicklung und der immense Verbrauch an Petroleum, so dass diese Lampen nur in reichen Haushalten zu finden waren.
Bis Ende der 70er Jahre gab es Baustellenlampen mit Flachdochtbrennern. Sie besaßen einen großen Tank, der eine Brenndauer von über 70 Stunden ermöglichte. Diese Sturmlaterne erschien unter der Bezeichnung "Feuerhand 276" der West-Berliner Firma Nier. In Ost-Deutschland waren es die Fabrikate BAT und Frowo.
Die Petroleum-Glühlichtlampen sind eine Kombination von Starklicht- und Dochtlampen, deren Helligkeit durchaus einer 50-Watt-Glühbirne entspricht. Mithilfe eines Dochts wird das Petroleum aus einem Tank aufgenommen. Es verbrennt in einer blauen Flamme, die einen Glühstrumpf mit Hitze und Gas versorgt. Der Lampentyp Aladdin No. 23 wird noch immer gebaut. Sie werden wahlweise mit Benzin oder Spiritus betrieben.

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