Reflexhammer Ratgeber - Worauf achten beim Erwerb?

Unsere Wahl: NCD Medical/Prestige Medical Reflexhammer nach Taylor

Ein Reflexhammer gehört zu den Standardinstrumenten, wenn neurologische Untersuchungen durchgeführt werden. Mit diesem werden sowohl Muskelreflexe gemessen als auch Sehnen- und Hautreflexe.

Reflexhammer - Allgemein

Den Namen Reflexhammer verdankt das Instrument seiner Form, welche an einen Hammer erinnert. Doch einige Modelle besitzen gar nicht diese typische Form und werden nach ihrem Erfinder bezeichnet. Sie alle haben jedoch ein- und dieselbe Funktion: das Testen der Reflexe. Neben dieser Funktion wird der Reflexhammer außerdem zur Diagnostik der Perkussion eingesetzt. Aus diesem Grund wird der Reflexhammer auch als Perkussionshammer bezeichnet. Die Reflexprüfung mit einem Reflexhammer kann wertvolle Hinweise zu unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen liefern. Daher ist der Reflexhammer bei neurologischen Untersuchungen unabdingbar. Bei den Reflexionen wird zwischen den physiologischen und den pathologischen Reflexen unterschieden. Physiologische Reflexe werden mit dem Reflexhammer bei gesunden Menschen ausgelöst. Pathologische Reflexe sind meist abgeschwächt oder sogar übersteigert. Fehlende Reflexe oder abgeschwächte Reflexe können beispielsweise auf Neuropathien oder auf Bandscheibenvorfälle hinweisen. Gesteigerte Reflexe dagegen können auf eine Läsion der Pyramidenbahn hinweisen. Die als pathologisch eingestuften Reflexe werden auch als Pyramidenbahnzeichen beschrieben. Bei diese können durch den Reflexhammer Reflexe ausgelöst werden, welche ausschließlich bei Kleinkindern vorkommen dürfen und bei erwachsenen Menschen pathologisch sind.
Man unterscheidet dabei zwischen mehreren Modellen, welche sich untereinander durch deren Form, Größe, Farbe und Material unterscheiden. Einige Modelle verfügen über Zusatzinstrumente, welche in den meisten Fällen in den Hammerstiel integriert sind. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Nadel und um eine Pinsel.

Reflexhammer - Arten

Der klassische Reflexhammer wird aus Edelstahl hergestellt. Neben diesem gibt es mittlerweile auch Modelle aus Kunststoff, Kohlefaser oder aus Titan. Die in der Kinderheilkunde zum Einsatz kommenden Modelle besitzen meist eine Form, welche an Spielzeuge erinnert, damit dem Kind die Angst vor der Untersuchung genommen wird.
Der Reflexhammer nach Buck ist mit seinen 18 Zentimetern ein kleiner Reflexhammer, welcher am Hammerkopf über zwei unterschiedlich große Einsätze aus Gummi verfügt sowie über eine Pinsel und eine Nadel. Ein weiteres eher leichtes Modell ist das nach Taylor, welches über einen Gummikeil als Hammerkopf verfügt. Dem Reflexhammer nach Buck ähnelt der Reflexhammer nach Martin. Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass der Reflexhammer nach Martin über ein zusätzliches Gewicht verfügt. Dieses befindet sich oberhalb des Hammergriffes. Der Reflexhammer nach Trömner ist jedoch noch schwerer. Dies liegt auch an seiner Größe von 24 Zentimetern. Dieser Reflexhammer verfügt ebenfalls über zwei Gummieinsätze, doch der Griff ist hohl.
Ein weiterer Reflexhammer ist der nach Berliner. Dieser verfügt über einen einseitigen und sichelförmigen Gummieinsatz. Der Reflexhammer nach Babinski weist einen tellerförmigen, von einem Gummiring ummantelten Metallkopf auf.
Das Modell nach Dejerine ist eher einfach und verfügt am Hammerkopf über zwei gleich große Gummieinsätze.

Aufbau und Funktionsweise des Reflexhammers

Die meisten Reflexhämmer verfügen über zwei Gummieinsätze am Kopf. Der größere Gummikopf wird dazu verwendet, die Reflexe der großen Sehnen der Streckmuskulatur zu testen. Mit dem kleinen Gummikopf werden die Reflexe der Sehnen der Beugmuskulatur getestet.
Im Grunde werden mit den Gummiköpfen die Eigenreflexe getestet, wofür ein Schlag mit dem Hammerkopf auf die Muskelsehne erfolgt. Der Schlag bewirkt, dass die Muskelspindeln sehr plötzlich und schnell gedehnt werden, sodass eine unwillkürliche Reaktion erfolgt. Die Reaktionen auf den Reflex werden als fehlend, abgeschwächt, normal oder gesteigert beurteilt.
Die Zusatzinstrumente mancher Modelle dienen dazu, Sensibilitätsprüfungen über die Hautreflexe durchzuführen. Bei einer Sensibilitätsprüfung werden die Schmerzempfindung und die Berührungsempfindung getestet. Dabei kommt meist die Pinsel zum Einsatz. Mit der Nadel wird die Schmerzempfindung überprüft. Dafür wird dem Patient sowohl die stumpfe als auch die spitze Seite der Nadel aufgesetzt. Der Patient muss entscheiden, wann die spitze und wann die stumpfe Seite der Nadel aufgesetzt werden.

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