Stoffserviette Ratgeber & Vergleich 2021

Stoffserviette Ratgeber

Abbildung: Wohlfühlzeit

Die stilgerechte Verwendung

Seit dem 16. Jahrhundert sind Stoffservietten ein fester Bestandteil der europäischen Tischwäsche. In der Regel weisen sie eine Größe von 50 x 50 Zentimetern auf. Aus langlebigen und edlen Materialien werden sie zum Abtupfen des Mundes während oder nach einer Mahlzeit verwendet. Außerdem dienen sie dazu, die Kleidung vor Verschmutzung zu schützen.
Bei einer offiziellen Veranstaltung sollten Stoffservietten erst aufgenommen werden, wenn der Gastgeber sitzt und danach greift. Mit Eintreffen der Vorspeise werden sie auseinandergefaltet und in rechteckiger Form auf die Oberschenkel gelegt. Während einer Mahlzeit wird die Stoffserviette immer wieder zum Abtupfen des Mundes benutzt. Verlässt der Gastgeber nach dem Essen seinen Platz am Tisch, wird die Serviette zusammengefaltet und links neben den Teller gelegt. Dort verbleibt sie bis zum Abräumen.
Im privaten Bereich werden oft Serviettenringe aus Naturmaterialien, Porzellan, Metall oder Papier verwendet, um die Stoffservietten in Form zu bringen. Sind die Serviettenringe unterschiedlich gestaltet, kann jedes Familienmitglied die eigene Serviette besser auseinander halten. Zu Hause können Stoffservietten mehrmals gebraucht werden. Sie lassen sich stilvoll mit einem Monogramm oder vielfältig mit Motiven besticken. Bei einigen Anbietern für Tischwäsche gehört die maschinelle oder handbestickte Fertigung zu den Serviceleistungen.
 
Die angebotenen Materialien
Stoffservietten sind meistens aus Damast hergestellt. Dazu werden hochwertige, glänzende und glatte Materialien in einer aufwendigen Webtechnik verarbeitet. Früher wurden Seide, Leinen oder Kammgarn miteinander verwoben. Heute ersetzt merzerisierte Baumwolle die edlen Materialien. Je nach Lichteinfall ist ein Muster sichtbar. Um die Servietten zur Tischdekoration falten zu können, muss der Stoff nach dem Waschvorgang mit Wäschestärke behandelt werden. Im Trend liegen unifarbene Stoffservietten aus Damast.
Als langlebig erweist sich Leinen. Die Naturfaser wird aus Flachs gewonnen. Sie wirkt auf natürliche Weise schmutzabweisend, antibakteriell und antistatisch. Da sich das Material gegenüber Reibung als anfällig erweist, sollte es im Schonwaschgang gereinigt und nicht in den Wäschetrockner gegeben werden. Denn trockene Hitze schadet dem Gewebe. Am besten lässt es sich leicht feucht bügeln. Beliebt sind unifarbene Stoffservietten aus Leinen, die schmal gesäumt, mit einem Hohlsaum oder einer Durchbruchkante versehen sind.
Inzwischen verwenden viele Hersteller Halbleinen, ein Gemisch aus Baumwolle und Leinen. Dieses Material ist pflegeleichter und preisgünstiger. Stoffservietten aus Halbleinen werden in unzähligen Farben angeboten. Die Vielfalt der Verarbeitung reicht von klassisch bis modern.
Zu jedem Stil und jeder Gelegenheit passen Servietten aus Baumwolle. Sie sind glatt gewebt oder zeigen ein Jaquard-Muster. Hier ist der Vintage-Stil gerade aktuell.

Die besondere Falttechnik
Seit dem Barock hat sich das Falten von Stoffservietten zu einer eigenen Kunstform entwickelt. Damals wurden die Servietten zur Dekoration so aufwendig gefaltet, dass an der Tafel eine zweite zum Gebrauch nötig war. Das Falten von Stoffservietten wird auch als "Servietten brechen" bezeichnet und ähnelt der asiatischen Falttechnik aus Papier, dem Origami. Damit die gestärkten Servietten halten, sollten sie nach jedem Schritt des Faltens gebügelt werden.
Als Tischdekoration in der Gastronomie verwendete Formen heißen Bischofsmütze, Lilie, Rose, Lotus, Kerze oder Fächer. Wer die Falttechnik für den Hausgebrauch probieren möchte, sollte zunächst an einem Stück Papier üben, sowie mit einfachen Formen wie "Fliege" oder "Tafelspitz" beginnen. Eine gefaltete Serviettentasche lässt sich mit Brot, Brötchen, Grissinistangen, Besteck oder einem kleinen Geschenk für Gäste dekorativ gestalten. Weingläser können auf einem festlich gedeckten Tisch ebenfalls eindrucksvoll mit gefalteten Stoffservietten in Szene gesetzt werden.