Zeichenset Ratgeber & Vergleich 2021

Zeichenset Ratgeber

Abbildung: Zeichenset von IVSUN

Zu viel Auswahl

Wer nicht nur ein wenig auf dem Papier kritzeln möchte, sondern ernsthaft mit dem Zeichnen beginnen möchte, der steht vor einer ersten Herausforderung, wenn es um ein Zeichenset geht. Im Handel werden mittlerweile so viele Zeichensets angeboten, dass man sich als Neuling total überfordert fühlt. Die Auswahl ist so hoch, dass man den sprichwörtlichen "Wald vor lauter Bäumen nicht sieht". Häufig bleiben sie deshalb bei billigen Bleistiften und dünnem Kopierpapier, und ärgern sich darüber, dass das Papier zu dünn ist, der Bleistift nicht richtig zeichnet und die Schattierungen nicht machbar sind. Unter den zahlreichen minderwertigen Angeboten gibt es aber auch einige wenige, die gute Zeichensets anbieten, die sich für den Einstieg eignen.

Auf was geachtet werden muss

Viele Zeichensets sind prall gefüllt mit teilweise unnötigen Materialien. Wichtig bei einem Zeichenset sind ein paar wenige Bleistifte, die ideal zum Zeichnen und Skizzieren sind, mit unterschiedlichem Härtegrad, eine Radierknete, eventuell Kohlestifte, einen Anspitzer und eine Gliederpuppe. Die Gliederpuppe ist eine kleine bis lebensgroße Puppe aus Holz, oder anderen Materialien, die den menschlichen Körper stark abstrahiert darstellt. Die Puppe besitzt bewegliche Gliedmaßen und wird hauptsächlich in der Zeichenkunst dazu verwendet die Proportionen vom menschlichen Körper bei unterschiedlichen Posen, Gebärden und Bewegungen darzustellen, um diese dann besser auf das Papier zu bringen. Die Bleistifte in dem Set sollten unterschiedliche Härtegrade haben. Hierdurch können auch sehr feine Linien gezeichnet werden, welches mit Kohlestiften nicht möglich ist. Anders als der Name vermuten lässt, besteht die Bleistiftmine nicht aus Blei, sondern aus einem Graphit-Ton Gemisch. Unterschieden wird zwischen den mittleren Härtegraden 1H, 2H, HB, 1B und 2B, welche sich gut anspitzen und radieren lassen. Sie eignen sich besonders gut zur Helligkeitsabstufung. Die Bleistifte 3H bis 8H sind harte Bleistifte und eignen sich für grafische und technische Zeichnungen. Mit ihnen lassen sich genaue, aber helle Striche zeichnen. Die Bleistifte mit den Stärken 3B bis 8B sind weich und erzeugen kontrastreiche dicke Striche. Mit ihnen lassen sich fast schwarze Töne erzielen. Die Farbe der weichen Bleistifte lässt sich nicht leicht wegradieren, denn sie ergeben einen fetten Farbabrieb, der sich nie ganz wegradieren lässt!

Radierknete ist besser als Radiergummis

Eine Radierknete ist nichts anderes, als ein plastisch verformbarer Radiergummi. Sie besteht aus Öl. Salz, Mehl, oder andere Stärke, Farbpigmenten, und Wasser. Damit die Aushärtung vermieden wird, enthält Radierknete häufig auch Kaolin, Kartoffelstärke und unterschiedliche Wachse. Die Vorteile bei einer Radierknete bestehen darin, dass diese leicht formbar ist, weniger stark radiert, aber dennoch gleichmäßig radiert. Sie wird oft beim Zeichnen verwendet, da mit ihr gut aufgehellt werden kann. Zudem nimmt die Radierknete den Radierrieb direkt auf. Die Radierknete wird deshalb nach jeder Benutzung dunkler. Das Knetgummi wird aber nicht nur zum Radieren von Bleistiftzeichnungen eingesetzt, sondern kann auch bei Kohlezeichnungen benutzt werden.

Ein gutes Einsteigerset

Wie oben schon beschrieben gibt es viele Zeichensets. Ein günstiges, aber hochwertiges Zeichenset ist das Royal & Langnickel Skizzier- und Zeichenset für Anfänger. Es eignet sich aber nicht nur für Anfänger, sondern ist auch für fortgeschrittene Zeichner ideal.
Zum Lieferumfang gehören 12 Buntstifte, ein Anspitzer, ein Lineal, eine Zeichenanleitung für Anfänger, ein Radierer, der eventuell durch eine Radierknete ersetzt werden sollte, einen Zeichenblock, einen Sandpapier-Block, sechs Graphitstifte, drei Wischstifte, drei Kohlestifte und einer 11cm großen Gliederpuppe. Das Set ist übersichtlich und enthält alles wichtige, was zum Zeichnen gebraucht wird. Wenn das Set geliefert wird sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Karton und Ware unbeschädigt sind, denn die Minen der Stifte können durch unsachgemäßen Umgang beschädigt sein.