Drehtürenschrank - Expertentipps für die perfekte Wahl

Unsere Wahl: Forte Net106 Mehrzweckschrank mit 2 Türen

Die ältesten heute bekannten Schränke entwickelten sich aus aufgestellten Kästen oder Truhen. Sie kommen aus dem sakralen Bereich: Im sogenannten Schrank wurden etwa schon im 15. Jahrhundert Priestergewänder und anderes Gerät für den Gottesdienst aufbewahrt. Diese Schränke hatten noch keine Türen, sie waren vorne vergittert. Später schaffte es dieses aufrechte Aufbewahrungsmöbel in den privaten Bereich und bekam Türen. Es blieb aber noch lange Zeit ein kleines Gitter vorhanden, das dazu diente, Heiligenbilder, Reliquien oder besonders wertvolle Stücke zur Schau zu stellen. Der Schrank diente also nicht nur der Aufbewahrung von Gegenständen, sondern auch deren Repräsentation. In der Renaissance entwickelten sich die ersten kleinen Füßchen: Der Schrank wurde vom Boden her angehoben und auf vier niedrige Pfosten gestellt.

Schränke sind Architektur

Während der Gotik waren Schränke Häuser im Kleinen. Sie waren an der Front entsprechend der Häuserfassade stark verziert, trugen Türmchen und Erker, Schnitzereien und Giebelchen. Und diese Entwicklung setzte sich fort: Der Schrank blieb Repräsentationsmobiliar, allerdings wurde nun nicht mehr nur der Inhalt präsentiert, sondern der Schrank selbst. Das Möbelstück war über die Jahrhunderte hinweg den modischen Entwicklungen unterworfen, die auch Lebensbereiche wie Architektur, Kunst und Mode betrafen. Zeitweise wurden Schränke mit komplizierten Einlegemosaiken verziert, mit Heiligenbildern oder Landschaftsszenen bemalt, als Relief geschnitzt. Der Schrank war nie rein funktional, und auch heute ist das noch nicht. Technisch gesehen ist der Schrank immer noch ein mannshohes oder höheres Möbelstück, das der Aufbewahrung von Gegenständen (in der Regel Kleidung oder Geschirr) dient. Praktisch findet man unter der Bezeichnung Schrank aber auch kleinere Kommoden, Vitrinen und halboffene Regale.

Drehtüren sind eine technische Finesse

Der Schrank entwickelte also im Laufe der Jahrhunderte Türen anstelle der vorher üblichen Gitter. Aus diesem Grund musste er geöffnet werden, um an den Inhalt zu gelangen. Die Schranktüren schwingen in der Regel an Scharnieren nach außen auf. Das benötigt etwas Platz. Der Drehtürenschrank benötigt weniger Platz. Die Türen des Drehtürenschranks sind nicht mit Scharnieren befestigt, sondern bewegen sich auf Schienen. Die Türen sind unten und oben mit kleinen Rollen versehen, die in den Schienen laufen. Diese Schienen sind halbkreisförmig auf dem Boden und unter der Deckplatte des Schranks angepasst und führen die Türen beim Öffnen nach innen, so dass sie parallel mit wenig Abstand zu den Seitenwänden zur Ruhe kommen. Der Drehtürenschrank trägt damit den engen Mietwohnungen der heutigen Zeit Rechnung. Wer sich keine große Wohnung mit viel Platz für einen Schrank mit Scharnieren leisten kann, findet im Drehtürenschrank eine gute Lösung. Denn innen ist der Schrank nahezu so geräumig wie ein Schrank mit Scharniertüren und den gleichen Außenmaßen.

Jeder Möbelstil, ohne Einschränkung

Drehtürenschränke sind stilistisch vielfältig. Es gibt sie im Landhausstil, in eleganten Ausführungen, aus naturbelassenem Massivholz, gefertigt aus Pressspanplatten oder bunt bemalt für das Kinderzimmer. Spiegeltüren sind genauso möglich wie kleine Einlassungen oder zart reliefierte Fronten. Eintürer, Zweitürer, mit und ohne Kleiderstange: Alles ist möglich. Schubladen unter oder zwischen den Drehtüren bieten zusätzlichen Stauraum, und die Inneneinteilung kann oft selbst bestimmt werden. Denn Regalböden lassen sich beim Drehtürenschrank innen auch flexibel anbringen.Drehtürenschränke sind keine Maßanfertigungen, sie können aus der Massenproduktion erworben werden. Das Angebot ist sehr groß und abwechslungsreich.

Drehtürenschrank ist nicht gleich Drehtürenschrank

Es gibt Unterschiede. Bei manchen Schränken schwingen die Drehtüren fast komplett nach innen, so dass nur wenige Millimeter bei geöffnetem Schrank zu sehen sind. Bei anderen Modellen schwingen nur wenige Zentimeter nach innen: Die Türen bleiben zu einem Teil im Raum. Andere Schränke haben eine gerade Schiene an der Schrankfront oben und unten angebracht, die Türen falten sich an Scharnieren zusammen und laufen auf dieser Schiene zur Seite (eventuell teilweise in den Schrank, bei manchen Modellen aber gar nicht). Aufgrund der vielen unterschiedlichen Varianten ist nicht immer ganz klar, was genau ein Drehtürenschrank ist.

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