Klarinette Ratgeber & Vergleich 2023

Klarinette Ratgeber

Abbildung: TKB-177 B – Ebonit von tuyama

Die Klarinette - der kleine Bruder des Saxophons

Mit der Klarinette beschreiten viele angehende Künstler nicht nur ihre ersten Schritte auf dem Pfad der Musik, zugleich handelt es sich hierbei um ein durchaus sehr facettenreich einsetzbares Instrument. Zum Einsatz kommt es unter anderem bei Sinfonieorchestern oder in der Kammermusik, zudem wurde das Genre der Folklore maßgeblich durch die zarten und doch bestimmt wirkenden Töne der Klarinette geprägt. Ein entscheidendes Merkmal gilt es beim Kauf zu berücksichtigen, denn die Klarinette gibt es in zwei Varianten. Als "Öhler" werden deutsche Grifftechniken bezeichnet, während "Böhm-Systeme" das Äquivalent dazu aus Frankreich liefern. Während in der Bundesrepublik die deutsche Grifftechnik den Markt bestimmt, wird auf internationaler Ebene fast nur das Böhm-System verwendet.

Die Grifftechnik - das A und O beim Einsatz einer Klarinette

Bei solch einem feinen Instrument gibt es natürlich nicht -DEN- Aspekt schlechthin, welcher darüber entscheidet, ob das Instrument gut oder schlecht gespielt wird, seinen Zweck erfüllt oder verfehlt hat. Die Grifftechnik nimmt jedoch definitiv eine Schlüsselrolle ein, zumal die deutschen "Öhler" relativ komplex zu handhaben sind, da sie sich von der Barockblockflöte ableiten. Wesentlich einfacher ist das Böhm-System zu verwenden, da bei diesem pauschal auf Rollverbindungen verzichtet wird. Die Konzeption der Klarinette stellt außerdem sicher, dass sich viele kompliziert auszuführende Gabelgriffe vermeiden lassen.
 
Für welches der beiden Systeme sich als (angehender) Musiker entschieden wird, bleibt dennoch jedem Menschen selbst überlassen. Die persönliche Präferenz ist insbesondere bei einem Musikinstrument nicht zu unterschätzen, zudem spielen natürlich bereits gesammelte Erfahrungen, beispielsweise mit verwandten Instrumenten, eine große Rolle. Generell lässt sich jedoch sagen, dass vor allem bei Genres wie Dixieland oder Jazz eher zum Böhmer-System gegriffen wird, da sich die zügigen Tonartwechsel hier besser umsetzen lassen. Selbst komplexe Musikstrukturen erlauben also weiterhin ein schnelles Spiel.

Neben der reinen Grifftechnik unterscheiden sich beide Systeme aber auch mit Hinblick auf das Mundstück, wobei hier noch stärker die persönliche Präferenz ins Spiel kommt. Die deutsche Klarinette zeichnet sich vor allem durch einen sehr warm und rein wirkenden Klang aus, während das französische Gegenstück kraftvoller anmutet und besser in die Obertöne hervordringt. Außerdem sind französische Klarinetten mit einem etwas breiteren und weiter geöffneten Mundstück besetzt, an das sich viele Musiker erst gewöhnen müssen, wenn sie zuvor lediglich mit einer deutschen Klarinette spielten.

Wer früh anfängt, hat auch bei der Klarinette Vorteile

Das Einstiegsalter für alle Klarinetten-Interessierten beziffert sich auf etwa acht bis zehn Jahren, bleibende Zähne sollten also auch bei Kindern schon in jedem Fall vorhanden sein, zudem müssen die Finger ausreichend lang sein, anderenfalls wären einige der Tonlöcher nicht erreichbar. Unabhängig vom Einstiegsalter und der Verwendung von deutschen oder französischen Klarinetten ist die Lehre durch einen ausgewiesenen Musiklehrer stets zu empfehlen, insbesondere bei derartigen Holzblasinstrumenten, bei denen die Positionierung der Finger eine entscheidende Rolle einnimmt, aber auch die Kontrolle der eigenen Atmung. Die meisten Klarinetten werden in den Tonarten B und A verkauft, Abweichler davon gibt es nur ausgesprochen selten und schränken später auch beim Spielen ein - der Kauf solcher Abweichler ist daher nur bei entsprechenden Erfahrungen zu empfehlen oder wenn die neue Klarinette als Zweitinstrument dienen soll.

Die Preise für hochwertige Klarinetten schwanken nicht zu stark, wobei diese natürlich immer vom Hersteller und Modell abhängig sind. Für gewöhnlichen spricht man von einem Spektrum zwischen 600 und 1.000 Euro, was beim Kauf einer tatsächlich hochwertigen Klarinette einkalkuliert werden sollte. Auf die Herkunft (deutsch/französisch) ist vor allem aus Sicht des Laien zu achten, denn auf den ersten Blick sind Unterschiede am Modell optisch bestenfalls marginal zu erkennen.