Hinweis: Wir haben 13 Multimeter für Sie recherchiert.
Als Vielfachmessgerät werden jene Instrumente bezeichnet, die mehrere bestimmte elektronische Messgrößen bestimmen können. Üblicherweise lassen sich durch diese Geräte wenigstens vier Messgrößen bestimmen: Das Messen von Spannung (Gleich- und Wechselspannung), Strom (Gleich- und Wechselstrom), ohmscher Widerstand und Durchgang gehören zur Grundausstattung dieser Werkzeuge. Multimeter werden vor allem im elektrotechnischen respektive elektronischen Bereich eingesetzt und gehören zur Grundausrüstung jeder Elektronik-Werkstatt dazu. Auch Hobbybastler und Heimwerker greifen oft und gerne auf diese Instrumente zurück, da sie in der Anschaffung preiswert sind und gute Dienste leisten.
Diese Werkzeuge gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen und Fabrikationen. Je nach Typ weichen daher die Gestaltung, die Anzahl der Bedienelemente respektive die Palette der angebotenen Funktionen deutlich voneinander ab. Je nach dem können auch Fehlerabweichungen in den Messungen mehr oder weniger groß resultieren. Auch das Zubehör kann sich unterscheiden. Leicht bedienbare und mobile Messinstrumente beispielsweise verfügen oftmals über einen simplen Drehschalter, mit dem die gewünschte Messgröße rasch eingestellt werden kann. Es gibt allerdings auch etwas komplexere Ausführungen, deren Einstellungen über Tasteneingaben bewerkstelligt werden muss (z.B. Labor-Messgeräte). Multimeter können im Kleinformat als Stift- oder Hand-Messgerät erworben werden, es gibt sie aber auch als größere Ausführungen (Tisch- oder eben Labor-Multimeter) oder auch als Komponenten in komplexeren Testsystemen verbaut. Die Angebotsvielfalt gerade in diesem Bereich ist enorm groß. Es lohnt sich daher, vor dem Kauf bestimmte Recherchen anzustellen und die in Frage kommenden Geräte auf ihren Funktionsumfang und ihren Einsatzzweck hin zu vergleichen.
Vielfachmessgeräte gibt es sowohl in analoger als auch digitaler Form. Die analogen Geräte verfügen in der Regel über ein Drehspul-Element, um mittels Nadelanzeige die Messung auszugeben. Die Vorteile der analogen Messweise werden hauptsächlich darin gesehen, dass Tendenzen in den Schwankungen durch die Nadelbewegungen schneller abgelesen werden können und das Messgerät unabhängig von Energiequellen wie Batterien oder Akkus arbeiten kann. Auch die analoge Balkenanzeige wird oft als Vorteil beschrieben, da der Messwert rascher abgelesen werden könne als bei digitalen Anzeigen.
Die digitalen Multimeter gewinnen seit den 90iger Jahren zunehmend mehr an Bedeutung, da sie durch die erleuchtete Ziffernanzeige in dunkleren Räumen deutlich besser lesbar sind, durch ihre höhere Auflösung genauere Messungen ermöglichen, sowie mehr Funktionen übernehmen können. Zudem sind sie preislich günstiger als analoge Messgeräte. Zwar wird darauf hingewiesen, dass auch digitale Multimeter gewissen Fehlerabweichungen unterliegen, sie aber den Analog-Vielfachmessgeräten in der Hinsicht ebenfalls überlegen sind. Nachfolgend werden aus diesen Gründen vor allem die Digital-Multimeter beschrieben.
Digitale Multimeter (oft mit DMM abgekürzt) geben die Messwerte über eine digitale Ziffernanzeige sowie im Dezimalsystem aus. Oftmals ermöglichen Digital-Multimeter nicht nur die Messung der vier erwähnten Messgrößen sondern verfügen über weitere Funktionen wie beispielsweise Frequenz- oder Kapazitätsmessung. Sie werden außerdem auch zur Testung von Dioden und Transistoren eingesetzt. Die digitalen Messinstrumente müssen grundsätzlich durch eine Energiequelle (Batterien, Akkus, Netzteil oder sogar Solarzellen) versorgt werden. Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Funktionen bieten die heutigen digitalen Messgeräte folgende Hilfestellungen an, müssen prinzipiell aber nicht über alle diese Features verfügen:
- Die Funktion Data-Hold und Min/Max-Speicherung: dadurch kann der ausgegebene Messwert kurzfristig gespeichert werden
- Die Analog-Anzeige durch Bargraph: diese Funktion erlaubt die Darstellung des Messwertes auf einer Balkendarstellung, ähnlich der früheren analogen Messgeräte mit Balkenanzeige
- Eine hohe Auflösung: damit wird gemeint, mit wie viel Stellen (Digits) der Wert der digitalen Messung ausgegeben wird
- Eine Anzeige-Hintergrundbeleuchtung: dadurch kann der Messwert auch in dunklen Räumen oder Umgebungen noch problemlos abgelesen werden
- Ein Drehschalter für eine rasche Auswahl der Messfunktionen
- Eine Messbereichsautomatik: diese Funktion ermöglicht dem Gerät die eigenständige Einstellung der Ober- und Untergrenze des Messbereichs; bei manchen Gerätetypen kann dies manuell eingestellt werden
- Eine automatische Polaritätsanzeige: diese Funktion zeigt einen Minuswert an, falls das Gerät verkehrt herum an die Pole angeschlossen wurde
- Eine Batteriespannungsanzeige: diese Funktion zeigt an, wenn die Stromversorgung des Geräts zu schwach wird.
- Eine USB-Schnittstelle für die direkte Datenverarbeitung auf PC oder Laptop
Wie bereits beschrieben, lassen sich mit Vielfachmessgeräten generell die Messgrößen Ampére, Volt und Ohm messen. Die hochwertigeren Geräte sind in der Lage, sich vor Überspannung sowie Überlastung zu schützen und können den Spannungsmessbereich selbst auswählen. Die Wechselgrößen werden mit solchen Geräten in der Regel als Effektivwerte gemessen.
Eine weitere Funktion von Vielfachmessgeräten kann beispielsweise die Diagnose von Leitungen auf Stromdurchgang sein. Das ist immer dann notwendig, wenn nicht klar ist, ob auf sichtbaren Kabeln überhaupt Strom fliesst oder welche Enden zueinander gehören. Hierfür existieren übrigens auch Gerätetypen, die ein akustisches Signal ausgeben. Weiter ist es mit Vielfachmessgeräten möglich, Frequenzzählungen anzustellen. Beispielsweise bietet sich für das Messen höherer Frequenzen der Einsatz eines Oszilloskop-Multimeters an, das die Frequenzschwingungen anzeigen kann. Zu den möglichen Funktionen eines DMM kann auch die Bestimmung der Kapazität (Stromleistung) von beispielsweise Kondensatoren dazu gehören. Die Überprüfung von Dioden oder Transistoren auf deren Funktionieren gehört bei vielen Messgeräten ebenfalls dazu.
Weitere Funktionen von Vielfachmessgeräten können außerdem die folgenden sein:
Die Bestimmung der Impulsbreite, Umdrehungen (mittels oftmals separat zu erwerbender Induktionszange), Tastmessung, Schließwinkel-Messungen und Bestimmung des Auslastungsgrades (für Service-Leistungen im Automobilbereich) sowie das Bestimmen der Temperatur.
Das Messen von Strom, insbesondere von Stromstärke, birgt einige Risiken. Fehler in der Anwendung des Messgeräts können zu gefährlichen Situationen führen. Vielfachmessgeräte werden innerhalb einer großen Preisspannweite angeboten. So werden immer wieder auch Geräte verkauft, die beim erstmaligen Einsatz durchschmoren oder sogar explodieren können. Vor allem ungeübte Personen sollten deshalb die Bedienungsanleitung des entsprechenden Gerätetyps genau durchlesen, sich darüber informieren, was das Gerät zu leisten vermag oder wofür es nicht gedacht ist. Im Handel angeboten werden auch Geräte, die explizit für ungeübte Personen gedacht und entsprechend einfach zu bedienen sind. Auch Fachfrauen und -männer können einem bezüglich Handhabung und Einsatz genaue Auskunft erteilen und beim Kauf beraten. Folgende Fragen sollten in jedem Fall geklärt werden:
- Entspricht das Gerät dem allgemeinen Sicherheits-Standard?
- Verfügt es über eine doppelte Gehäuse-Isolierung?
- Sind die Stromeingänge gesichert?
- Macht das Gerät einen stabilen und guten Eindruck, ist es ordentlich sprich staubdicht verbaut?
- Ist ein Handbuch vorhanden, in welchem Angaben zum Gerät sowie zu den Sicherheitsvorschriften enthalten sind?
- Besitzt das Gerät einen Überlastungsschutz bei der Messung von Widerstand?
- Beim Einsatz zur Messung von Hochstrom-Spannungen: Gehören zum Gerät Stromzangen respektive Hochspannungs-Tastköpfe dazu?