Nervenrad Ratgeber & Vergleich 2023

Nervenrad Ratgeber

Abbildung: 10er Zackenrad Nadelrad Wartenberg Sensibilitätstest von AFH Webshop

Das Nervenrad - Begriffserklärung und Funktionsweise

Benannt nach seinem Erfinder, dem Deutschamerikaner Robert Wartenberg, ist das Nervenrad auch unter dem Begriff Wartenbergrad bekannt. Alternative Bezeichnungen sind Anästhesiomether nach Wartenberg oder seltener auch Nadelrad. Ursprünglich entwickelt als medizinisches Hilfsmittel, wird das Nervenrad im Fachgebiet Neurologie eingesetzt. Als sogenanntes Sensibilitätsprüfgerät verwendet der Neurologe dieses kleine Gerät zur Unterstützung bei der Diagnostik. Unterschiedliche Erkrankungen bzw. Störungen des Nervensystems und die von Mensch zu Mensch verschiedene Wahrnehmung von Schmerzen, sollen mit dem Nervenrad besser klassifiziert werden. Für diese Untersuchung testet der Facharzt die Schmerzempfindlichkeit durch das Abrollen des Sensibilitätsprüfgerätes auf der Hautoberfläche.

Das Nervenrad im medizinischen Einsatz

Durch das immer größer werdende Augenmerk auf Hygiene im medizinischen Bereich wird das Nervenrad heute nur noch selten verwendet. Entwickelt im 20. Jahrhundert, ist diese Methode der Sensibilitätsprüfung nicht mehr das erste Mittel der Wahl zur Feststellung von Schmerzempfinden. Kurz beschrieben besteht das Wartenbergrad aus einem Stiel mit einem Aufsatz, an dem sternförmig spitze Stifte in Kreisen angebracht sind. Die mit Stacheln besetzten Rädchen sind beweglich und werden bei der neurologischen Untersuchung über der Hautoberfläche abgerollt. Dabei stellt der Neurologe nicht nur die Schmerzempfindlichkeit fest, auch taube bzw. unempfindliche Stellen können dadurch leichter lokalisiert werden. Dafür sorgen die stachelförmigen Spitzen, die beim Abrollen die Nervenzellen aktivieren und unterschiedliche Empfindsamkeiten auslösen. Dabei gilt: Trotz der spitzen Stacheln an den kreisförmigen Aufsätzen ist das Nervenrad so konzipiert, dass die Haut beim abrollen nicht verletzt wird. Besonders wichtig ist das bei Störungen des Nervensystems mit damit verbundener Taubheit des betroffenen Körperareals. Trotz der deutlich nachlassenden Bedeutung des Wartenbergrades im medizinischen Bereich ist dieses kleine mechanische Gerät heute wieder sehr stark gefragt und zwar in der ebenfalls populärer werdenden BDSM-Szene.

Das Nervenrad als Spielzeug für Erwachsene mit einer Vorliebe für BDSM

Schon länger als kleines Gerät zur Luststeigerung verwendet, ist die Beliebtheit des Nervenrades durch den Bestseller "Fifty Shades of Grey" rasant gestiegen. Kompakt und bequem zu transportieren dient das Wartenbergrad hier nur einem Zweck: Das spielerische Quälen des Partners. Die Intensität des Reizes kann hier ganz einfach durch den ausgeübten Druck variiert werden. Auch die Auswahl bestimmter Körperstellen dient der spielerischen Erkundung mehr oder minder schmerzempfindlicher Bereiche. Von sanft bis hart gilt hier: Solange kein übermäßig hoher Druck ausgeübt wird, verletzt die Verwendung des Nervenrades auch im BDSM-Bereich nicht die Hautoberfläche. Nicht unbedingt ein Nachteil, aber wichtig bei der mehrfachen Verwendung des kleinen Spielzeuges ist auch in diesem Bereich die Hygiene. Genau wie nach medizinischen Anwendungen sollte das Nervenrad nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt werden. Für den privaten Gebrauch ohne Verletzung der Hautschichten genügt hier das mehrminütige Auskochen in siedend heißem Wasser. Eine zusätzliche Desinfektion ist nicht zwingend notwendig.

Verschiedene Ausführungen des Nervenrades

In einschlägigen Shops auch als sogenannte Pinwheels bezeichnet, gibt es das Nervenrad nach Wartenberg in unterschiedlichsten Ausführungen und Preisklassen. Einfache kleine Geräte haben an der Oberseite des Stiels nur ein bewegliches Rädchen zum sensitiven Abrollen auf der Haut. Größe des Rades und Intensität der Stacheln sind ebenfalls in Variationen erhältlich. Für noch mehr Reiz auf einem größeren Areal gibt es die Pinwheels auch mit fünf, sieben oder sogar zehn Rädchen. Die Materialien zur Herstellung des Nervenrades sind meist rostfreier Edelstahl oder sogenannter Medizinstahl, wie er auch zur Herstellung chirurgischer Instrumente verwendet wird. Zu beachten ist beim Kauf die Qualität der Griffe. Manche Hersteller verwenden hier feste Plastikstoffe, die ebenfalls sehr stabil, aber nicht ganz so robust wie Edelstahl sind. Für die Reinigung nach Gebrauch des Nervenrades sollte man dann die beigelegte Anleitung zur Rate ziehen.